26.01.2011, 14:52 Uhr

Studie: Stromversorgung durch erneuerbare Energien bis 2050 zu 100 % möglich

Berlin, Münster - Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen das Sondergutachten "Wege zur 100% erneuerbaren Stromversorgung" überreicht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine vollständig auf erneuerbaren Energien beruhende Stromversorgung in Deutschland bis 2050 möglich ist. Röttgen bezeichnete das Sondergutachten als einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um eine nachhaltige Energie- und Umweltpolitik.

Das Sondergutachten beschreibt in verschiedenen Szenarien, wie eine vollständig erneuerbare Stromversorgung in Deutschland möglich wird. Neben wichtigen Aspekten wie Energieeffizienz, Netzausbau und Speicherpotentiale ist nach Ansicht des Sachverständigenrates auch eine Reform der Förderung der Erneuerbaren Energien notwendig. Zwar müssten weiter Anreize geschaffen werden, in Erneuerbare Energien zu investieren, es dürfe jedoch zu keiner Überförderung kommen. Besonders die Förderung der schnell wachsenden und vergleichsweise teuren Photovoltaik müsse reduziert werden, so das Gremium in der Studie. Dies könne unter anderem durch eine Marktdeckelung der jährlich geförderten Kapazitäten geschehen.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) kritisierte diesen Vorschlag. Aus Sicht des BSW würden durch eine mengenmäßige Deckelung die wettbewerblichen Marktmechanismen außer Kraft gesetzt. Außerdem seien von dieser Maßnahme rund 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht. Die negativen Folgen einer Marktdeckelung sind in Spanien sichtbar geworden. Dort ist der PV-Markt nach einer starren Deckelung der Ausbaukapazitäten im Jahr 2009 regelrecht zusammengebrochen, so der BSW.


© IWR, 2011