03.02.2011, 17:30 Uhr

ADAC kritisiert Bioethanol-Preispolitik an Tankstellen

München - Der ADAC warnt Autofahrer vor Tricksereien der Mineralölkonzerne in Zusammenhang mit der Preisgestaltung für den neuen Superbenzin-Treibstoff E 10, der 10 Prozent Bioethanol enthalten soll. Nach Informationen des ADAC wird an verschiedenen Tankstellen, die bereits den E10-Treibstoff anbieten, herkömmliches Superbenzin (Super E 5) zu Preisen auf Super-Plus-Niveau verkauft.

Diese Preisgestaltung der Mineralölkonzerne sei ein Schlag ins Gesicht derjenigen Autofahrer, die nach wie vor E-5-Superbenzin tanken müssen, weil ihre Fahrzeuge den neuen Kraftstoff nicht vertragen, kritisierte ADAC-Präsident Peter Meyer. Damit würden die Ölkonzerne den Grundgedanken der vom Gesetzgeber gewollten Bestandsschutzregelung missachten.

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz, das die Einführung von Super E 10 und den Bestandsschutz von Super E 5 regelt, verpflichtet die Anbieter von E 10, gleichzeitig auch als "Super" bezeichneten Kraftstoff mit E-5-Qualiät anzubieten. Eine entsprechende Regelung existiert auch für Super Plus. Auf Druck des ADAC war die Markteinführung von E 10 vor drei Jahren gestoppt worden, weil keine entsprechende Bestandsschutzregelung vorgesehen war. Millionen von Pkw, die den neuen Biosprit aus technischen Gründen nicht vertragen, hätten dadurch auf die rund acht Cent teurere Premium-Sorte Super Plus ausweichen müssen, so der ADAC.

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