17.05.2011, 12:26 Uhr

Kommission für Reaktorsicherheit übergibt Bericht

Berlin – Im Rahmen einer Pressekonferenz hat der Vorsitzende der Kommission für Reaktorsicherheit Rudolf Wieland, den aktuellen Bericht der Kommission zur Sicherheit der 17 deutschen Kernkraftwerke an Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen übergeben. In ihrem Bericht untersucht die Kommission die Sicherheit der Anlagen im Falle von sogenannten Extrembelastungen, wie z.B. Terroranschläge, Flugzeugabstürze, Naturkatastrophen. Röttgen sagte bei der Vorstellung: „Der Bericht liefert die sicherheitstechnische Grundlage für gesellschaftliche und politische Entscheidung über die Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Es sind neue Fragen, die im Rahmen der Untersuchung behandelt wurden. Wir nehmen damit im internationalen Vergleich damit eine Vorreiterrolle ein. Das Ergebnis ist jedoch noch zu bewerten, auch wenn es ein deutliches Ergebnis ist.“

Im Rahmen der Untersuchung wurden die Kernkraftwerke auf die verschiedenen Gefährdungen untersucht. Dabei wurden jeweils drei Schutzgrade bzw. Robustheitsgrade gebildet, in denen die Anforderungen über dem bisherigen Niveau liegen und mit jeder Stufe ansteigen. Wieland sagte dazu: „Wir haben einen Anforderungskatalog entwickelt und auch neue Bewertungskriterien gebildet. Die Aufteilung der Robustheitsgrade erfolgt wie folgt: In Stufe 1 kann die Anlage durch Notfallmaßnahmen wieder beherrscht werden, ohne einen Ausfall vitaler Fuktionen. In Stufe 2 sollen installierte Notsysteme die Anlage stabil halten und in Stufe 3 soll ein Ausfall vitaler Funktionen praktisch ausgeschlossen werden." Röttgen nannte mit Blick auf die Gefährdung von Flugzeugabstürzen bereits erste Ergebnisse. Demnach erreichen die Kernkraftwerke Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg keinen der Robustheitsgrade. Der Robustheitsgrad 3 wird von keinem Kernkraftwerk erreicht.

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