15.06.2012, 10:28 Uhr

Studie: Ökostrom-Kunden verhalten sich durchgängig ökologisch

Meerbusch - Jeder vierte Deutsche sagt, er habe sich für einen Stromtarif entschieden, der Strom aus erneuerbaren Quellen liefert. Das zeigt der "Umsteiger-Report Energiewende", eine von der gemeinnützigen Change Centre Stiftung aus Meerbusch veröffentlichte Studie. Teilnehmer waren mehr als 1.000 repräsentativ befragte Bundesbürger. Vertiefend wurden über 5.500 Ökostromnutzer untersucht. Es handelt sich nach Angaben der Stiftung um die aktuell größte Befragung zum Thema Ökostrom.

Wachsendes Nachfragepotential nach grünem Strom

Die meisten befragten Ökostromnutzer berichten von einem durchgängig ökologischen Verhalten. Sie nutzen öffentlichen Nahverkehr und Car-Sharing, kaufen saisonale und lokale Lebensmittel sowie energiesparende Haushaltsgeräte, vermeiden Einwegartikel und reduzieren ihre Haushaltsabfälle. Für Prof. Dr. Joachim Klewes, Leiter der Change Centre Stiftung und Honorarprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, sind das typische Merkmale für ein schnell wachsendes Nachfragepotential nach grünem Strom: "Am Anfang einer neuen Nachfragewelle stehen regelmäßig überzeugte Menschen mit einem konsequenten Verhaltensmuster. Wenig später folgen immer größere Bevölkerungsgruppen, für die ein durchgängiges ökologisches Verhalten aber weniger wichtig ist - ein Muster wie bei vielen anderen Innovationen."

Ökostromkunden produzieren oft selbst erneuerbare Energie

Klewes ergänzt: "Zu einem überraschend hohen Anteil sind die befragten Ökostromkunden bereits so genannte "Prosumer". Sie produzieren also selbst schon erneuerbare Energie - direkt oder indirekt." So zeigt die Studie, dass fast jeder vierte Ökostromkunde Solarkollektoren für Warmwasser auf dem eigenen Hausdach nutzt. Am zweithäufigsten finden sich eigene Photovoltaik-Anlagen. Aber auch an Umweltfonds sind 17 Prozent der befragten Ökostromkonsumenten beteiligt, beinahe so häufig wie an Bürgersolar- oder Bürgerwindparks.

Ökostrom und erneuerbare Energien


© IWR, 2012