16.01.2013, 10:48 Uhr

Conergy testet rumänisches Quotenmodell

Hamburg / Bukarest – Der Hamburger Systemanbieter Conergy verstärkt mit dem Markteintritt in Rumänien die internationale Ausrichtung. In dem osteuropäischen Wachstumsmarkt errichtet Conergy zusammen mit dem lokalen Partner Solanna Investment S.r.l. einen der größten Solarparks des Landes. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 2,2 Megawatt (MW) befindet sich in Bobiceşti nahe der rumänischen Stadt Craiova. Die rund 9.400 Conergy PowerPlus Module aus der Fabrik des Systemanbieters in Frankfurt (Oder) erzeugen hier künftig etwa 2.840 Megawattstunden sauberen Sonnenstrom pro Jahr.

Rumänischer Solarmarkt könnte sich bis 2016 verfünfzehnfachen

"Rumänien hat als solarer Wachstumsmarkt in Osteuropa großes Potenzial", sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski. "Bis 2020 will die Regierung mindestens 20 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken und setzt hierfür neben Wind vor allem auf Solarenergie. Für 2012 rechnet die rumänische Energieagentur mit einer installierten Leistung von rund 100 Megawatt, bis 2016 könnte diese nach ihren eigenen Schätzungen jedoch auf rund 1.500 Megawatt und damit auf das Fünfzehnfache ansteigen. Von diesem enormen Potenzial wollen wir als Unternehmen profitieren."

Rumänische Solarförderung: Quotenmodell auf Emissionshandels-Basis

Die Solarförderung in Rumänien besteht nicht wie in Deutschland oder vielen anderen europäischen Solarmärkten aus einer Einspeisevergütung, sondern basiert auf einem Quotenmodell mit Emissionszertifikaten. Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von bis zu 10 Megawatt erhalten für einen Zeitraum von 15 Jahren sechs CO2-Zertifikate für jede Megawattstunde grüner Energie. Diese Zertifikate können die Kraftwerksbetreiber sowohl an der Börse handeln als auch außerbörslich an Energieversorger oder stromintensive Industriebetriebe verkaufen. Diese benötigen die Zertifikate, um das von der Regierung vorgegebene Quotenmodell zu erreichen. 2012 lag die geforderte Quote von erneuerbarem Strom bei 12 Prozent und in diesem Jahr bei 14 Prozent. Von 2014 bis 2018 steigert sie sich jährlich um ein Prozent, so dass 2019 bereits 19,5 Prozent der erzeugten Strommenge aus erneuerbaren Quellen stammen muss. Bei Unterschreiten der geforderten Quoten müssen die Energieversorger die fehlenden Zertifikate für einen Preis von 110 Euro pro Emissionspapier erwerben.

Conergy setzt auf Wachstumsmärkte

"Bereits heute ist Conergy in über 40 Märkten auf allen fünf Kontinenten aktiv. Durch unsere frühe Internationalisierung erwirtschaften wir mehr als drei Viertel unserer Umsätze im Ausland", sagte Gorski. "Diese internationalen Vertriebsaktivitäten wollen wir künftig ebenso noch weiter ausbauen wie unser Servicegeschäft. Deshalb erschließen wir uns derzeit neben Rumänien noch weitere interessante Solarmärkte wie zum Beispiel Tunesien und Marokko in Nordafrika. Aber auch Japan, zahlreiche südostasiatische Länder, Südafrika und Südamerika sind für uns sehr interessante Solarmärkte für die Zukunft."

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