04.03.2013, 16:49 Uhr

Wanka will Energiewende-Forschung bündeln

Berlin - Eine Nationale Plattform soll zukünftig alle Forschungsaktivitäten zur Energiewende bündeln. Mehr als 180 Hochschulen und 120 Forschungszentren und Institute forschen derzeit in Deutschland an Themen der Energiewende. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat nun gemeinsam mit Vertretern der Wissenschaftsakademien eine Nationale Forschungsplattform vorgestellt, mit der die einzelnen Forschungsaktivitäten in Zukunft gebündelt werden sollen. "Alle Akteure, die wichtigsten Köpfe und besten Ideen gehören an einen Tisch", sagte Wanka. "Es geht darum, bestehende Aktivitäten und neue Pläne zu bündeln, das Wissen allen zur Verfügung zu stellen und so neue Herausforderungen nicht nur rechtzeitig zu erkennen, sondern auch schnell darauf zu reagieren."

Nationale Forschungsplattform steht auf drei Säulen

Die Nationale Forschungsplattform besteht aus drei Teilen. Die erste Initiative nennt sich "Energiesysteme der Zukunft". Hier wird das Wissen zu Energiethemen aufbereitet, Energieszenarien ausgearbeitet und neue Forschungsthemen identifiziert. Die zweite Ebene der Plattform bildet das "Forschungsforum Energiewende". In diesem Forum kommen unter Moderation und Koordination des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Umweltministerium alle Beteiligten der Energiewende mit der Forschung zusammen - also hochrangige Partner aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Als dritte Säule entsteht ein Koordinierungskreis der großen Forschungseinrichtungen sowie der Vertreter der Hochschulen. Ziel ist es, dass die Wissenschaft aus dem, was in den anderen Projekten erarbeitet wird, in eigener Verantwortung Schlüsse für ihre Schwerpunkte in der Energieforschung zieht.

Enge Kooperation bislang einzigartig

Acatech Präsident Reinhard F. Hüttl erklärte: "Diese enge Form der Kooperation ist bisher einzigartig. Es war eine Empfehlung der Ethikkommission, die Energiewende als Gemeinschaftswerk zu begreifen. Wir werden als Akademien unsere Expertise bündeln, um Umsetzungsoptionen für den sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen Umbau der Energieversorgung aufzuzeigen."

Das BMBF weist daraufhin, dass auch in der Vergangenheit die Forschung einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende geleistet hat. So habe die Forschung an Windenergieanlagen dafür gesorgt, dass neue Turbinen deutlich effizienter Strom produzieren als Vorgängermodelle. Zudem hätten Wissenschaftler in der Materialforschung mit Hilfe von Nanotechnologien neue Strukturen entwickelt, die einen Durchbruch bei der Entwicklung leistungsfähiger und dabei leichter Batterien versprechen. Auch könne es durch die neuesten Kraftwerkstechnologien gelingen, die Effizienz und den Wirkungsgrad konventioneller Energieerzeugung weiter zu steigern.


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