Photovoltaik in Brasilien holt langsam auf
Münster - Die Solarenergie in Brasilien kommt offenbar langsam in Schwung. Wie die Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundeswirtschaftsministeriums mitteilt, sind bis Ende April 2013 bei der zuständigen brasilianischen Behörde Anträge für den Bau von zusätzlichen 300 Megawatt (MW) Photovoltaik(PV)-Leistung eingegangen. Bereits im November 2012 habe die Behörde gemeldet, PV-Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von über 670 MW für den sogenannten "freien Markt" erhalten zu haben. Bislang spielte die Solarstromerzeugung in Brasilien eine untergeordnete Rolle. Die European Photovoltaic Industry Association (EPIA) hat die gesamte installierte PV-Leistung Ende 2011 in dem südamerikanischen Riesenstaat mit etwa 560 MW beziffert. Zwar ist Brasilien flächenmäßig etwa 24 mal so groß wie Deutschland, dennoch liegt die gesamte installierte PV-Leistung in Deutschland mit über 30.000 MW um ein Vielfaches höher.
Von Off-Grid zu On-Grid-Anwendungen
Nachdem sich der PV-Markt in Brasilien erst langsam durch Off-Grid-Anwendungen entwickelt hatte, verstärken sich seit 2011 vermehrt positive Signale für netzintegrierte PV-Anwendungen, so die Exportinitiative. Hohe Elektrizitätspreise, ein steigender Strombedarf und die wachsende Bekanntheit der Technologie bei gleichzeitig sinkenden PV-Systempreisen würden das PV-Marktwachstum beschleunigen. Gleichzeitig möchten einzelne Bundesstaaten, wie z. B. Sao Paulo, die Attraktivität des Solarstandortes Brasilien erhöhen, indem sie steuerliche Vergünstigungen für Solar- und Windenergie beschlossen haben. Das Potenzial zur Nutzung der Solarenergie in Brasilien ist groß. Eine Studie für den Bundesstaat Sao Paolo hat brasilianischen Medien zufolge ergeben, dass bis zu zehn Prozent der Bevölkerung dort mit Solarstrom versorgt werden könnten. Einen weiteren Impuls für die Solarenergie-Nutzung in Brasilien dürfte die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 geben. So wird die KFW-Bank Solarprojekte in diesem Zusammenhang finanzieren. Zudem haben große Solarfirmen wie z.B. Yingli die WM 2010 in Südafrika als internationale Werbeplattform genutzt.
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