10.07.2013, 17:35 Uhr

Frankreich finanziert Institut für emissionsfreie Energie

Solaize, Frankreich - Das französische Exzellenzinstitut für emissionsfreie Energie IDEEL in Solaize südlich von Lyon hat im Juni 2013 sein erstes Finanzierungsabkommen mit dem französischen Staat und der französischen Forschungsförderagentur (ANR) unterzeichnet. Es wird seine Forschungsprojekte auf die emissionsfreie Fabrik der Zukunft konzentrieren. IDEEL wird zunächst über drei Jahre mit 40 Millionen Euro aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen finanziert. Das Institut gehört zu den zehn ausgewählten Exellenz-Instituten für emissionsamre Energien IEED (Institutes of Excellence for low-carbon energies) und ist an seinem Standort in Solaize im sogenannten "Tal der Chemie" angesiedelt. IDEEL wurde bereits im Juni 2012 auf Initiative von acht privaten und öffentlichen Partnern als kleine Aktiengesellschaft gegründet. Zu den Gründern gehören u.a. GDF Suez, das europäisches Zentrum der Kunststoffindustrie, Solvay, Suez Environnement, das französische Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS), das Forschungsinstitut IFP-Energies Nouvelles (IFPEN) und die Universität von Lyon.

Industrielle Verfahren sauberer und Industrieabgase nutzbar machen

Die Arbeit des Instituts zielt auf die Entwicklung innovativer Lösungen für die Fabrik der Zukunft ab, indem die industriellen Verfahren sauberer und energiesparender gestaltet und Industrieabgase in verwertbare Produkte oder neue Energiequellen umwandelt werden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung neuer Industriezweige in den Bereichen Bioenergie, emissionsarme Prozesse, Ökomaterialen und Recycling, um in der Rhône-Alpes-Region ein Exzellenzzentrum für Ökotechnologien zu schaffen. "Die Strukturierung unserer F&E-Programme hat die schnellstmögliche Vermarktung von innovativen Lösungen für die Industrie zum Ziel", erklärt der Generaldirektor des IDEEL, Eric Larrey.

Breit angelegte Themenpalette

Die vom IDEEL und seinen Partnern erarbeitete Strategie ist auf zehn Jahre und zehn Programme angelegt und wird mit bis zu 140 Millionen Euro gefördert. Drei Programme haben die Entwicklung innovativer und effizienter industrieller Verfahren zum Ziel: digitale Simulation auf mehreren Ebenen (vom Molekül, über Prozesse bis hin zu kompletten Fabriken), industrielle Analyse (Zusammensetzung der Abgase, physikalisch-chemische Merkmale) und Umweltprüfung (Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft). Dafür verfügt das Institut über Hochleistungsrechner. Die sieben anderen Programme widmen sich verstärkt der angewandten Forschung wie Bioenergie (Methanisierung und Vergasung), Abscheidung und Verwertung von CO2, Biomaterialien (hauptsächlich Biopolymere), Biochemie, Energieeffizienz von Fabriken und Recycling.


© IWR, 2013