24.10.2013, 16:01 Uhr

Startschuss für Deutschlands größte Stromautobahn erfreut Politiker

Bayreuth / Stuttgart / Kiel / München - Eine 800 km lange Gleichstrom-Höchstspannungsverbindung soll ab 2022 erneuerbare Energie von Schleswig-Holstein in die verbrauchsstarken Regionen nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren.

Auf die gemeinsame Planung und den Bau dieser Sued.Link genannten größten Strombrücke Deutschlands haben sich die beiden Übertragungsnetzbetreiber Tennet/Bayreuth und TransnetBW/Stuttgart geeinigt. Politiker aus Nord und Süd sowie von Grün und Schwarz zeigen sich darüber erfreut.

Aigner: Sued.Link bringt Energiewende voran

Bayerns Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner (CSU) begrüßt die Erklärung der beiden Stromnetzbetreiber Tennet und TransnetBW: „Das Projekt Sued.Link bringt die Energiewende voran. Die neue Leitung wird einen weiteren wichtigen Beitrag leisten, Strom aus Erneuerbaren Energien in unser Versorgungssystem zu integrieren. Und sie ist wichtig für die Stromversorgungssicherheit in Bayern nach Abschaltung der Kernkraftwerke“, erklärt die Ministerin.

Habeck: EE-Strom über Sued.Link und Nord.Link-Kabel verteilen

Auch Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck ((Bündnis 90/Die Grünen) hat den Planungsbeginn für die Stromautobahn begrüßt: „Über diese Trasse wird vor allem unser Windstrom den Süden versorgen und dort Atomstrom ersetzen. Das ist ein weiterer Meilenstein für die Energiewende.“ Es handele sich um ein Energiewendeprojekt von nationaler und europäischer Bedeutung, so Habeck. Anfang des nächsten Jahrzehnts werde Schleswig-Holstein über Sued.Link Erneuerbaren Strom nach Süddeutschland und über das Nord.Link-Kabel nach Norwegen schicken können. Die Europäische Kommission habe beide Vorhaben zu Recht als Vorhaben von „Gemeinsamen Europäischen Interesse“ eingestuft, sagte Habeck.

Sued.Link beinhaltet zwei Verbindungen

Die vorgesehene Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist für Stromtransport über große Entfernungen besonders gut geeignet und wird in Deutschland eine wichtige Rolle beim überregionalen Ausgleich von erneuerbaren Energien spielen. Das als Gemeinschaftsprojekt geplante Sued.Link besteht derzeit aus zwei einzelnen Vorhaben: Die Verbindungen von Wilster bei Hamburg nach Grafenrheinfeld bei Schweinfurt sowie eine Verbindung von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg. Beide sind Teil des Bundesbedarfsplangesetzes, das vom Deutschen Bundestag verabschiedet die Grundlage für den bundesweiten Netzausbau bildet.

Netzbetreiber wollen transparente Beteiligung

Für den Planungsprozess setzten Tennet und TransnetBW auf eine transparente Beteiligung der Öffentlichkeit und integrieren eine gelebte Dialogkultur in die gesamte Projektentwicklung. In enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur und den Planungsbehörden der Bundesländer wird derzeit eine wissenschaftliche Methode entwickelt, anhand derer Trassenkorridore für die über 800 Kilometer langen Verbindungen ermittelt werden können.

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