19.12.2013, 17:44 Uhr

Tepco: Kein Atomstrom mehr aus Fukushima - Scham und Bedauern

Tokio – Tepco, Betreiber des havarierten Atomkraftwerks im japanischen Fukushima, will nun sämtliche Reaktoren der Kernenergie-Anlage Fukushima dauerhaft stilllegen. Damit gibt der Betreiber dem großen öffentlichen Druck nach.

Die Blöcke fünf und sechs, die beim Unglück im März 2011 zu Routine-Untersuchungen abgeschaltet waren und daher relativ unversehrt geblieben sind, sollen nun auch auf Dauer abgeschaltet bleiben, teilte Tepco am Donnerstag mit. Diesen Beschluss habe der Vorstand gefällt und dies auch beim zuständigen japanischen Wirtschaftsministerium beantragt.

Tepco-Verantwortliche räumen Scham und Bedauern ein

Damit wird die gesamte Anlage in Fukushima, die in 42 Jahren über 930 Terrawattstunden Strom erzeugt hat, Geschichte. 1971 war der erste Block ans Netz gegangen. Alle sechs Blöcke, die zuletzt vor dem Unfall grundsätzlich betriebsbereit waren, verfügten zusammen über eine elektrische Leistung von rund 4.700 Megawatt (MW). In der Mitteilung von Tepco entschuldigt sich das Unternehmen bei allen Bewohnern rund um Fukushima sowie bei der japanischen Gesellschaft für den Unfall. Man fühle überwältigende Scham und Bedauern dafür, dass man das in das Unternehmen gesetzte Vertrauen aufgrund des Unfalls verspielt habe.

Zu den konkreten Gründen für das endgültige Ende sagt Tepco wenig. Vermutlich gibt der Betreiber dem enormen öffentlichen Druck nach, die Reaktoren nicht wieder ans Netz zu nehmen. Welche finanziellen Konsequenzen die Entscheidung für das Unternehmen hat, werde nun geprüft, so Tepco. Die Rückbauarbeiten an den Reaktoren eins bis vier würden schrittweise und sicher vorangehen. Der Betreiber erwägt, diese Reaktoren langfristig für Forschungszwecke nutzbar zu machen.


© IWR, 2013