06.01.2014, 09:59 Uhr

USA: Solarboom kann Windenergie-Einbruch nicht ausgleichen

Washington - In den USA sind die erneuerbaren Energien von Januar bis November 2013 deutlich langsamer ausgebaut worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach den Zahlen der staatlichen Energieregulierungsbehörde FERC wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 2013 im Bereich der Stromerzeugung insgesamt rund 330 neue regenerative Anlagen mit einer elektrischen Leistung von gut 4.400 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Im Vorjahreszeitraum waren es etwa 600 Anlagen mit einer Leistung von knapp 10.200 MW.

Der Boom im Bereich der Solarenergie kann dabei den Rückgang beim Windenergie-Ausbau nicht kompensieren. Dieser brach um fast 86 Prozent ein. Grund waren Vorzieheffekte 2012 aufgrund der Unsicherheit über die staatlichen Rahmenbedingungen für die Windenergie. Auch der Zubau im Geothermie-Sektor schwächelt, die Biomasse verpasst den Vorjahres-Zubau nur knapp. Die Daten der FERC beinhalten jedoch nur netzgekoppelte Anlagen. Private und gewerbliche Solaranlagen, die nicht an das Stromnetz abgeschlossen sind, werden in der Statistik nicht erfasst.

Solarenergie wird kräftig zugebaut

In der US-Solarbranche brummt es. Hier meldete die US-Behörde einen Anstieg des Zubaus auf 2.631 MW neuer Kapazität. Somit wurden im Januar bis November 2013 fast 67 Prozent mehr Solarleistung zugebaut als im gleichen Zeitraum 2012. Das US-Marktforschungsinstitut NPD Solarbuzz geht von einem Zubau von rund 4.300 MW für das gesamte Jahr 2013 aus. Dabei werden im Gegensatz zu den FERC-Daten aber alle Anlagen, netzgekoppelt sowie Insellösungen, berücksichtigt.

Geothermie bricht ein - Biomassezubau leicht hinter Vorjahreswert

Der Zubau von Biomasseanlagen liegt mit 519 MW knapp unter dem Zubau des Vergleichszeitraums 2012 mit 565 MW. Jedoch wurden im vergangenen Jahr deutlich größere Biomassekraftwerke errichtet. Die in 2012 angeschlossenen Anlagen verfügen über eine durchschnittliche Leistung von etwa 3,8 MW. Bei den Biomassekraftwerke aus dem Jahr 2013 beträgt die durchschnittliche Größe etwa 6,9 MW. Der Zubau im Geothermie-Sektor brach im Zeitraum Januar bis November 2013 ein. Nur zwei neue Geothermie-Kraftwerke mit einer Leistung von 39 MW wurden in diesem Zeitraum errichtet. Im Gegensatz dazu waren es in den ersten elf Monaten 2012 rund 170 MW.

Fracking steigert Bedeutung von Gas

Wegen des verlangsamten Zubaus bei den regenerativen Energien macht der Anteil am Zubau insgesamt nur noch etwa 34 Prozent aus (Vorjahr: über 50 Prozent). Dies ist besonders der stärkeren Nutzung von Fracking-Gas geschuldet. So wurden im Januar bis November 2013 mehr als 6.500 MW an neuen Gaskraftwerken ans Netz angeschlossen. Auch insgesamt repräsentieren die Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Erdgas in den USA mit 486.000 MW etwa 42 Prozent der gesamten Kapazitäten und sind damit die klare Nummer eins.

Weitere Nachrichten und Informationen:

Yingli kooperiert mit Kohleminen-Betreiber


© IWR, 2014