23.01.2014, 16:00 Uhr

Wetter-Kapriolen: Ganz Amerika spricht über das ungewöhnliche Wetter

Münster – In Amerika überschlagen sich beim Wetter derzeit die Ereignisse. Das extreme Wetter in verschiedenen Landesteilen und US-Bundesstaaten stellt die normalen Verhältnisse auf den Kopf. Hitze, wo sonst keine ist, aber auch Kälte an Orten, die eigentlich sonne- und wärmeverwöhnt sind. Und dann sind da noch die Bären, die wegen der Wärme keinen Winterschlaf brauchen.

Zudem wird Kalifornien von einer ungewöhnlichen Dürre mit Wassernotstand heimgesucht. Ursache für die Wettersituation ist ein kräftiges, ausgedehntes stationäres Hoch über dem Westen von Nordamerika. Dieses transportiert sehr warme Luft aus den Subtropen bis weit in den Norden hinauf und sorgt gleichzeitig dafür, dass an seiner Ostflanke sehr kalte Luft aus der Arktis in den Osten der USA und weit nach Süden transportiert wird.

Kälte in Florida – Regen und Wärme mit Temperaturrekorden in Alaska

Ungewöhnlich kalt ist es derzeit im Osten der USA. Mehrere Kältewellen hat es in den Nordstaaten der USA bereits gegeben. Die Kälte kommt wegen fehlender Berge weit nach Süden voran, sodass hier die Obstbauern Probleme bekommen. Selbst im sonst wärme- und sonnenverwöhnten Florida werden ungewöhnlich niedrige Temperaturen gemessen.

Umgekehrtes Bild im Norden: In Alaska ist es seit einiger Zeit ungewöhnlich warm mit Temperaturen, die so noch nie gemessen wurden. Seit Jahresbeginn ist es in Anchorage um fast 6 Grad Celsius zu warm im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Nach Angaben des örtlichen Wetterdienstes dauert die milde Witterung noch mindestens eine weitere Woche an. Skigebiete mussten schon zum dritten Mal in diesem Winter wegen Regen und zu hohen Temperaturen geschlossen werden. In Fairbanks (Zentral-Alaska) werden Temperaturen nur um die Null Grad gemessen, weit weg von den minus 18 bis minus 30 Grad, die hier normalerweise um diese Jahreszeit zu erwarten sind.

Größte Dürre - Kein Regen in Kalifornien

Eigentlich ist im Winter in Kalifornien Regenzeit und die Weiden sind grün. Aber überall herrscht Wassermangel. Keine Wolken am Himmel. In diesem Jahr regnet es einfach nicht. Die Böden sind ausgetrocknet und staubtrocken. Die Waldbrandgefahr steigt rapide an. Das Vieh und die Pferde finden nirgendwo Futter. Die Farmer und Viehzüchter ächzen finanziell unter der anhaltenden Dürre, weil sie teures Futter einkaufen müssen. Auch die Landwirtschaft fürchtet um Ernteausfälle.

Die Wassserversorgung für die Menschen in Kalifornien ist in diesem Jahr bedroht. Diese basiert auf großen Speichern, die zum großen Teil über Flüsse aus dem Schmelzwasser der umliegenden Berge der Sierra Nevada gespeist werden. Das Wasser wird aus den Bergen und dem Norden Kaliforniens über riesige Pipelines in den Süden transportiert, wo die Menschen leben. Das California Department of Water Resources teilt mit, dass zahlreiche Wasserreservoirs bedrohlich niedrige Wasserstände aufweisen und zu weniger als 40 Prozent gefüllt sind, darunter sind die zwei größten Speicher des US-Bundesstaates, Shasta Lake und Lake Oroville. Setzt nicht bald Regen ein bzw. schneit es in den Bergen nicht ausreichend, droht im kommenden niederschlagsarmen Sommer 2014 das eigentliche Wasserproblem in Kalifornien.

Eine Änderung der Wetterlage zeichnet sich derzeit noch nicht ab.

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