05.05.2014, 15:45 Uhr

Ban Ki-moon ruft zuständige Klimaschutz-Minister aus aller Welt nach Abu Dhabi

Abu Dhabi – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon hat die für den Klimaschutz verantwortlichen Minister aus den über 190 UN-Staaten nach Abu Dhabi eingeladen. Beim sogenannten "Abu Dhabi Aufstieg" will er gemeinsam den New Yorker Klimaschutz-Gipfel im September vorbereiten. Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat sich auf den Weg gemacht.

Hendricks wird dabei mit UN-Generalsekretär Ban auch ein bilaterales Gespräch führen. Die deutsche Umweltministerin will in Abu Dhabi das Engagement der Bundesregierung im nationalen Klimaschutz, aber auch die deutsche Unterstützung bei der globalen Transformation zu einer Niedrigemissionswirtschaft und im Waldschutz darstellen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums zu dem Treffen.

Hendricks sichert Unterstützung für mehr Dynamik bei Klimaverhandlungen zu

Im Vorfeld erklärte Hendricks, dass man im internationalen Klimaschutz vor der entscheidenden Phase der weltweiten Klimaverhandlungen stehe. Hendricks weiter: “Bei der Konferenz 2015 in Paris muss ein weltweites Abkommen stehen. Darum ist es wichtig, dass Ban Ki-moon die Staats- und Regierungschefs rechtzeitig einbezieht. Wir werden alles tun, um ihn dabei zu unterstützen, mehr Dynamik in die Klimaverhandlungen zu bringen. Klimaschutz gehört ganz oben auf die Agenda der Staats- und Regierungschefs."

Konkret sollen in Abu Dhabi herausragende Initiativen von internationalen Organisationen, einzelnen Regierungen und aus dem Privatsektor präsentiert und vernetzt werden. Außerdem werden sich die Minister über ihre Ideen für den weiteren Verlauf der Klimaverhandlungen austauschen und so den New Yorker Gipfel am 23. September 2014 vorbereiten.

CERINA-Plan: Die Investitions-Alternative für einen internationalen Klimaschutz

Trotz aller internationalen Bemühungen, den Klimawandel abzubremsen, bleiben die Erfolge bislang aus. So erreichten die weltweiten CO2-Emissionen im Jahr 2012 insgesamt 34,43 Milliarden Tonnen und liegen damit um mehr als 50 Prozent über denen im Jahr 1990. Tendenz: steigend. Die Betonung der Investitionen im Gegensatz zur Festlegung von Emissions-Obergrenzen wie im Kyoto-Protokoll schlägt das IWR im Rahmen des CERINA-Plans (CO2 Emissions and Renewable Investment Action Plan) bereits seit dem Jahr 2009 vor. Der CERINA-Plan unterscheidet sich vom Begrenzungs- bzw. Bestrafungsansatz: Nicht die CO2-Begrenzung in den einzelnen Staaten steht im Vordergrund, sondern die Investitionen in klimafreundliche Techniken. Zudem wird eine verursachergerechte Kopplung von CO2-Emissionen an die Höhe der EE-Investitionen vorgeschlagen. "Die Umsetzung eines Begrenzungsansatzes hat bisher nicht funktioniert, weil die unterschiedlichen Interessen der einzelnen Staaten das verhindern und es ist zu befürchten, dass sich daran auch nichts ändern wird.," so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Allnoch plädiert daher für einen Paradigmenwechsel und dafür, die EE-Investitionen in den Mittelpunkt eines weltweiten Staaten-Rankings zu stellen und nicht den CO2-Ausstoss. Weil der weltweite jährlich CO2-Zuwachs bekannt ist, kann rückwärts die Höhe der EE-Investitionen berechnet werden, die notwendig sind, um den CO2-Anstieg zu kompensieren. Das IWR hat die Höhe der notwendigen Investitionen je Land nach dem CERINA-Plan für 65 Länder berechnet und den tatsächlichen Investitioen gegenüber gestellt.

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World 2011 CO2 emissions up 2.5 percent: German institute

Kurzinterview zum CERINA-Plna: Drei Fragen an Dr. Norbert Allnoch (Westfälische Nachrichten, WN)


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