10.06.2014, 11:35 Uhr

Batteriespeicher: Neue Steuerungstechnik verbessert Performance und senkt Kosten

München, Freiburg – Im Rahmen der Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energietechnologien sowie der Weiterentwicklung von E-Mobility-Anwendungen bildet eine leistungsfähige Batteriespeicher-Technik eine zentrale Säule. Bislang sind Batteriespeicher allerdings teuer, zudem gilt die Akku-Lebenszeit als unzureichend.

Das Freiburger Unternehmen ASD hat auf der Fachmesse Intersolar jetzt eine technische Entwicklung vorgestellt, die der Batterietechnik entscheidende Impulse bringen könnte.

Reihenschaltung ade – Revolution in der Batterietechnologie?

Im Unterschied zu bisherigen Batteriespeichern ist es dem Freiburger Unternehmen ASD -Automatic Storage Device gelungen, ein System zu entwickeln, bei dem die Batterien statt in Reihe parallel verschaltet werden. Die neue Batteriezellenelektronik soll die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer von Akkus erheblich verbessern, die Kosten um bis zu 30 Prozent senken und die Möglichkeiten im Speicherbau deutlich erweitern.

Spannungsverluste von in Reihe geschalteten Zellen werden vermieden

Bisher wird die Leistung von in Reihe verschalteten Batterien durch die schwächste Zelle bestimmt und bei einer defekten Batteriezelle muss der gesamte Akkublock ausgetauscht werden. Außerdem konnten nur Zellen des gleichen Herstellers, Typs und der gleichen Batterietechnik verbunden werden. ASD hat mit dem Pacadu (Parallel automatic charge and discharge unit) eine neue Elektronik entwickelt, die auf jede einzelne Batteriezelle gesetzt wird. Nach Unternehmensangaben können Batteriezellen so unabhängig von Größe, Hersteller, Speichertechnologie und Leistungsfähigkeit in beliebiger Anzahl in einem Speicher kombiniert werden.

Durch die Parallelschaltung der Zellen soll die Leistungsfähigkeit von Batterien gesteigert werden, da die Spannungsverluste der Reihenschaltung von Batteriezellen vermieden werden. ASD setzt die Zellsteuerung in ihren eigenen Energiespeichern bereits ein, bietet die Elektronik aber auch unabhängig von den ASD Speichern an. Entwickelt wurde die Zellelektronik für Großspeicher, geplant sei es aber, auch die ASD-Energiespeicher für Haushalte mit dem Steuerungssystem auszustatten, so das Unternehmen.

„Unsere Zellelektronik sieht, wie es jeder einzelnen Zelle geht und behandelt sie entsprechend. Sie meldet auch, wenn eine Zelle bald ausgetauscht werden muss. Die kann dann, anders als früher, im laufenden Betrieb und mit jedweder neuen Zelle ersetzt werden“, so Wolfram Walter, Geschäftsführer von ASD und Speicherexperte. Nach und nach könne eine Batterie so modernisiert werden, indem Zellen am Ende ihres Lebenszyklus gegen Zellen der neuesten Technologieausgewechselt werden.

Weitere Infos und Meldungen zum Thema:


© IWR, 2014