14.07.2014, 14:36 Uhr

Fukushima goes Offshore: 7-MW-Turbine nimmt Gestalt an

Tokio – Fukushima ist seit dem 11. März 2011 ein Synonym für das Risiko und die Gefahren der Kernenergie. Vor Fukushimas Küste in der Nähe des havarierten Kernkraftwerks setzen japanische Unternehmen nun aber auf die Offshore-Windenergie. Im Rahmen eines Pilotprojektes entsteht derzeit eine neuartige MW-Anlage der Extraklasse.

Seit März 2012 läuft das Projekt, in dem eine neue experimentelle Offshore-Windenergieanlage vor der Küste Japans installiert wird. Gesponsert vom japanischen Wirtschaftsministerium beteiligen sich mehrere namhafte japanische Konzerne an der Umsetzung. Ausgerechnet in der Nähe von Fukushima entsteht so eine Alternative zur in Japan lange Zeit dominierenden Kernenergie-Nutzung.

Windenergie vor Fukushima: Zweite Phase des Offshore-Projekts läuft

Im Zentrum des Projekts steht die Errichtung einer schwimmenden Offshore-Windenergieturbine. Die experimentelle Anlage soll eine Leistung von sieben Megawatt (MW) haben. Am Projektkonsortium sind die Unternehmen Marubeni, Mitsubishi, Mitsubishi Heavy Industries, Japan Marine United, Mitsui Engineering & Shipbuilding, Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation, Hitachi, Furukawa Electric, Shimizu, und Mizuho Information & Research sowie die Universität von Tokio beteiligt. Nach aktuellen Informationen wurde nun die Produktion und Wasserung des aus drei Säulen bestehenden Schwimmfundaments abgeschlossen. Auch die Produktion der Anlage und der Anschlusskabel sind demnach im Zeitplan.

Nun stehen in der zweiten Projektphase noch die Errichtung der Windenergieanlage sowie die Kabelverlegung an. Dazu soll bis Ende August die Verankerung des Fundaments im Testareal vor Fukushima abgeschlossen werden. Zudem sollen bis dahin sämtliche Kabel für den Stromtransport verlegt werden. Ab Anfang Dezember steht dann die Errichtung der Offshore-Windturbine auf dem Schwimm-Fundament an. Auf dem sog. "V-Shape semi-submersible floater" wird auf der mittleren der drei Säulen dann die 7 MW-Windenergie-Anlage installiert. Die übrigen Säulen dienen der Stabilisierung und sollen den Projektplänen zufolge keine weiteren Anlagen tragen.

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