19.08.2014, 10:59 Uhr

Enercon übernimmt Projektrechte von Energie-Genossenschaft

Aurich / Michelstadt - Der Windkraftanlagen-Hersteller Enercon übernimmt die Projektrechte der Energiegenossenschaft Odenwald. Das wirtschaftliche Risiko für den Bau der Windkraftanlagen ist den Genossen nach der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu hoch.

Nachdem die Energiegenossenschaft Odenwald eG (EGO) bereits im April 2014 den Ausstieg aus den beiden Windstandorten Beerfelden / Falken-Gesäß und Sensbachtal bekannt gegeben hat, wurden jetzt die Projektrechte an die Firma Enercon übergeben.

Gründe für Ausstieg: Wirtschaftlicher Risikopuffer zu gering

Seit Gründung der Energiegenossenschaft gilt der Grundsatz, dass Projekte nur umgesetzt werden, wenn diese unter der Berücksichtigung eines erheblichen Risikopuffers auch wirtschaftlich betrieben werden können, teilte die EGO mit. Das entscheidende Thema Wirtschaftlichkeit an den geplanten Standorten in Beerfelden und Sensbachtal war für die EGO ausschlaggebend, nicht mehr aktiv selbst die Planung weiter vorantreiben zu wollen. In der Generalversammlung der Genossenschaft als auch in mehreren Veranstaltungen wurde speziell über diese Entscheidung in Bezug auf die beiden Standorte ausführlich informiert.

Enercon baut maximal sechs Windkraftanlagen

Mit der Übergabe an Enercon sei es gelungen, zahlreiche Bedingungen an den Bau der Windkraftanlagen zu knüpfen: So bleibt es innerhalb der geplanten Fläche bei maximal sechs Anlagen pro Windpark und das solidarische Pachtmodell wird weithin Bestand haben. 99 Prozent der Gewerbesteuer werden im Odenwald bleiben, für die Bürger soll es optional eine Beteiligungsmöglichkeit bis zu 30 Prozent je Windpark geben. Sollte Enercon entgegen den Erwartungen die Anlagen verkaufen wollen, so gibt es ein regionales Vorkaufsrecht.

EEG-Novelle: Energiepolitik führt zu Investitionsrückgang bei Energiegenossenschaften

Die EEG-Novelle führt zu erheblicher Verunsicherung bei den Energiegenossenschaften. Fast jede dritte Genossenschaft wird im Jahr 2014 keine Investitionen vornehmen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands e.V. (DGRV), die im Juli 2014 gemeinsam mit der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) in Berlin vorgestellt wurde. Dieser Rückgang wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.

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