07.01.2015, 12:31 Uhr

Netzausbau: Landkreise überreichen Erklärung gegen Suedlink

Bonn – Die Verbindung zwischen Nord- und Süddeutschland mit neuen Starkstromleitungen im Rahmen der Energiewende ist heftig umstritten. Gegen das Ausbauprojekt Suedlink haben sich 17 Landkreise formiert und nun der Bundesnetzagentur die sogenannte "Hamelner Erklärung" überreicht.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat mit dem Sprecher des Bündnisses, dem Landrat des Landkreis Hameln-Pyrmont Tjark Bartels, zudem ein Gespräch zur geplanten Stromleitung Suedlink geführt.

Netzausbau konstruktiv und kritisch begleiten

"Die enge Zusammenarbeit der Landkreise bei der Realisierung von Suedlink unterstreicht das gemeinsame Anliegen, über den Verlauf der Stromleitung möglichst großes Einvernehmen herzustellen", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Er betont weiter: "Das große Engagement auf kommunaler Ebene, die Planung des Netzausbaus konstruktiv und kritisch zu begleiten, ist sehr willkommen."

Landkreis-Bündnis prüft Suedlink "sehr gründlich"

Das Bündnis hat sich bereits im letzten Jahr zusammengeschlossen. Mit dabei sind betroffene Landkreise aus Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niederachsen. Die vorläufige Planung sieht einen Verlauf durch deren Kreise vor. Das Gespräch nutzte Bartels, um die vom Bündnis verabschiedete „Hamelner Erklärung“ zu Suedlink zu überreichen. Die "Hamelner Erklärung" haben nahezu alle betroffenen Landkreise im Dezember in Hameln beschlossen und richtet sich gegen die bisherige Planung der Stromtrasse. Bartels dazu: „Im Moment prüfen wir den Antrag zu Suedlink sehr gründlich. (...) Die regionalen Vertreter und Bürger können sich darauf verlassen, dass wir das Bundesfachplanungsverfahren ergebnisoffen durchführen.“

BNetzA: Überarbeitungsbedarf vorhanden

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat im Dezember 2014 die Bundesfachplanung für die Stromleitung Suedlink bei der Bundesnetzagentur beantragt. Für eine detaillierte Bewertung des Antrags sei es nach Angaben der Bundesnetzagentur noch zu früh, gleichwohl rechne sie mit einem Überarbeitungsbedarf. Beispielsweise sei der Ausschluss großräumiger Trassenalternativen derzeit noch nicht vollständig bewertbar. Erst danach werde man in den betroffenen Regionen Antragskonferenzen durchführen.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2014