18.03.2015, 11:19 Uhr

EnBW hält Dividende konstant und verdoppelt Investitionen in Erneuerbare

Karlsruhe – Nach E.ON, RWE und Vattenfall hat nun mit EnBW auch der vierte große Energieversorger in Deutschland seine Bilanz vorgelegt. Laut EnBW kommt der Konzern-Umbau trotz des schwierigen Umfeldes voran. Der Löwenanteil der Investitionen ist in erneuerbare Energien geflossen.

Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die EnBW mit knapp 20.100 Mitarbeitern einen gegenüber dem Vorjahr leicht höheren Umsatz von rund 21 Milliarden Euro (+2,2 Prozent). Das operative Ergebnis liegt im Rahmen der Erwartungen: Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (adjusted Ebitda) lag mit 2,17 Milliarden Euro um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr und damit im Zielkorridor (Verringerung um 0 bis 5 Prozent).

Stabile Dividende für EnBW-Aktionäre

"Angesichts des schwierigen Umfelds ist dieser relativ geringe Rückgang ein Erfolg. Dazu hat unser Effizienzprogramm Fokus mit einer Kostenentlastung von mehr als 750 Millionen Euro entscheidend beigetragen", unterstreicht Finanzvorstand Thomas Kusterer. Die bereits im ersten Halbjahr 2014 kommunizierten Wertberichtigungen auf den Kraftwerkspark sowie erhöhte Drohverlustrückstellungen für nicht mehr kostendeckende Strombezugsverträge sorgten für einen auf die Aktionäre der EnBW AG entfallenden Konzernfehlbetrag von rund 451 Millionen Euro.

Der Hauptversammlung soll eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 0,69 Euro je Aktie bei einer Ausschüttungsquote von 39 Prozent vorgeschlagen werden. „Unser Vorschlag berücksichtigt die Interessen der Eigen- als auch der Fremdkapitalgeber und trägt gleichzeitig zur Stärkung der Finanzkraft des Unternehmens bei“, so Kusterer.

Erneuerbare Energien auf gutem Kurs für die Ziele 2020

Das Segment erneuerbare Energien erzielte ein adjusted Ebitda von 191,4 Millionen Euro, was einem Rückgang um 13,1 Prozent entspricht. Im Jahr 2014 tat sich unter dem Strich bei den erneuerbaren Energien des Unternehmens scheinbar relativ wenig. Die installierte Leistung und der Anteil der erneuerbaren Energien an der Erzeugungskapazität blieb im Vergleich zu 2013 unverändert bei 2.600 Megawatt (MW) und einem Anteil von 19,1 Prozent. Trotz dieser Zahlen hob man das Segment erneuerbare Energien hervor. EnBW-Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux dazu: „Hohe Priorität lag für uns im vergangenen Geschäftsjahr auf Projekten für das künftige Wachstum der EnBW.“ Fortschritte wurden dabei insbesondere im Bereich Erneuerbare Energien gemacht.

Mastiaux: „Mit unserem in 2014 deutlich erweiterten Portfolio an bestehenden Windparks und an Projekten in Planung und in Prüfung sind wir bei den erneuerbaren Energien auf gutem Kurs für unsere Ziele in 2020.“ Finanzchef Kuseterer ergänzt: "Speziell bei den erneuerbaren Energien haben wir die Investitionen auf 611 Millionen Euro verdoppelt. Sie hatten mit 36 Prozent den höchsten Anteil an den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen."

Neue Sparrunde – 500 Job sollen gestrichen werden

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die EnBW mit einem unverändert schwierigen Umfeld. Es wird ein operatives Ergebnis (adjusted Ebitda) zwischen 0 und 5 Prozent unter dem Vorjahr erwartet. Deutlich im Ergebnis zulegen sollen mit mindestens 20 Prozent die erneuerbaren Energien. Durch die Inbetriebnahme von Baltic 2 und weiterer Projekte wird sich die installierte Windkraft um 455 Megawatt auf 790 Megawatt mehr als verdoppeln. Nichtsdestotrotz soll in diesem Jahr nach Angaben der Agentur Reuters, eine neue Sparrunde eingeleitet werden. Dazu sollen auch 500 Stellen in der Verwaltung und der Energieerzeugung abgebaut werden.

Quelle: IWR Online
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