15.07.2015, 10:28 Uhr

RWE streicht Stellen im Braunkohle-Sektor

Köln –RWE Power hat auf seiner Jahrespressekonferenz Zahlen für das erste Quartal 2015 veröffentlicht. Zusätzlich hat sich der für die Energiegewinnung und -erzeugung in Deutschland spezialisierte Teil des RWE-Konzerns zu den Klimaschutz-Plänen der Bundesregierung im Kraftwerkspark und dem damit verbundenen Stellenabbau im Braunkohle-Geschäft geäußert.

Im ersten Quartal 2015 weist der Energieversorger RWE ein betriebliches Ergebnis von 428 Millionen Euro aus. Damit liegt das Ergebnis etwa 23 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die sinkenden Börsen-Strompreise.

Schlechte Aussicht für die Zukunft

"Das sieht auf den ersten Blick nicht so schlecht aus", meinte Matthias Hartung, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG. Aber RWE hat den Strom zu höheren Preisen auf mehrere Jahre im Voraus verkauft. Hartung: "Für die Zukunft müssen wir mit einer weiteren signifikanten Verschlechterung rechnen, da die Großhandelspreise am Terminmarkt erneut gesunken sind."

Klimaabgabe zu teuer

Zu den Beschlüssen aus Berlin, die eine vorzeitige Verschiebung von Braunkohle-Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von 2.700 Megawatt (MW) in die Kapazitätsreserve und anschließende Stilllegung vorsieht, äußerte sich das Unternehmen zurückhaltend und wies nochmals auf die aus Unternehmenssicht schlechtere Alternative "Klimaabgabe" hin. "Der ursprüngliche Vorschlag der Bundesregierung zum Klimabeitrag hingegen hätte jährliche Mehrkosten von etwa 4,3 Milliarden Euro nach sich gezogen, also bis zu 36 Euro pro Jahr für den Durchschnittshaushalt", heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens. Hartung dazu: "Warum sich trotzdem die Fehleinschätzung hält, der Klimabeitrag wäre die günstigere Lösung gewesen, kann ich nicht nachvollziehen."

Personalabbau fair und sozialverträglich gestalten

Die Verschiebung von Kraftwerken in eine Reserve bedeutet auch den Verlust von Arbeitsplätzen. "Die Beschlüsse aus Berlin sind für uns eine schwierige Herausforderung, die auch den Abbau hoch qualifizierter Arbeitsplätze mit sich bringen wird", so Erwin Winkel, Personalvorstand bei RWE. Der Personalabbau soll fair und sozialverträglich gestaltet werden. Medienberichten zufolge seien laut Hartung nach jetziger Planung 900 bis 1000 der insgesamt 10.000 Braunkohlejobs bei RWE betroffen.

Quelle: IWR Online

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