03.08.2015, 12:28 Uhr

Betreiber gesucht: Wer braucht Power-to-Gas-Anlage im Raum Stuttgart?

Stuttgart - Die Vorbereitung für das Power-to-Gas-Projekt des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und seiner Partner geht in die nächste Runde: Nun können sich potenzielle Betreiber einer Power-to-Gas-Anlage mit einer Anschlussleistung von mindestens einem Megawatt (MW) im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs bewerben. Die Anlage wird sogar mit Landesmitteln gefördert.

Die Ausschreibung für diese Power-to-Gas (P2G)–Anlage, mit der Wasserstoff aus regenerativem Strom erzeugt werden soll, ist nun veröffentlicht worden. Die Forscher von ZSW und Co. arbeiten bereits seit Jahren an ihrem Power-to-Gas-Konzept. Nun sollen die letzten wissenschaftlichen Weichen für den wirtschaftlichen Betrieb der Technologie gestellt werden.

Baden-Württemberg gibt 4,5 Mio. Euro für Leuchtturm-Projekt

Geplant ist der Betrieb einer P2G-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von mindestens einem Megawatt (MW). Diese soll per Elektrolyse Wasserstoff aus erneuerbarem Strom, sogenannter eH2, erzeugt und anschließend an Wasserstoff-Tankstellen verteilt werden. Perspektivisch können allein mit dieser Industrieanlage mehr als 1.000 Brennstoffzellenfahrzeuge CO2-neutral und somit klimafreundlich angetrieben werden sein. Die baden-württembergische Landesregierung fördert das Vorhaben mit insgesamt 4,5 Millionen Euro. Das ZSW koordiniert das Leuchtturmprojekt für nachhaltige Mobilität. Die Projektpartner aus Forschung und Industrie wollen nachweisen, dass die Wasserstoff-Erzeugung durch P2G effizient und wirtschaftlich ist.

Betreiber und Standort gesucht – Bewerbung bis 17. September möglich

Im Rahmen des Projekts soll die Betriebsweise der dem heutigen Stand der Technik entsprechenden Power-to-Gas-Anlage eingehend analysiert werden. Am selben Standort wird zusätzlich eine industrielle Testumgebung entstehen. Dort soll im Projektverlauf eine optimierte 300-Kilowatt-Elektrolyse des ZSW und seiner Partner installiert und erprobt werden. Die Betriebsweisen der beiden Anlagen werden ausgewertet um der Industrie einen Leitfaden für den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von P2G an die Hand zu geben.

Der Betreiber der Anlage wird nun in einem öffentlichen Wettbewerb ermittelt. Die Anlage sollte sich in einem Umkreis von 250 Kilometer um Stuttgart befinden, damit die Wissenschaftler sie jederzeit gut erreichen können. Potenzielle Anbieter können sich auf die EU-weite Ausschreibung bewerben Die Bewerbungsfrist endet am 17. September 2015.

ZSW, DLR, Fraunhofer ISE, Daimler und Co. mit im Boot

Am Leuchtturmprojekt PtG-BW sind neben dem ZSW folgende Forschungsinstitute und -verbände beteiligt: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Zu den Industriepartnern zählen bislang: Daimler AG, Energiedienst AG, Zweckverband RBB Böblingen, Stadtwerke Sindelfingen sowie Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW).

Quelle: IWR Online

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