29.09.2015, 10:44 Uhr

NRW-Landesverwaltung wechselt auf günstigen Ökostrom

Düsseldorf - Die Stromversorgung der Landesgebäude in Nordrhein-Westfalen umfasst rund 340 Mio. Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, das ist in etwa so viel Strom wie 100.000 Privathaushalte verbrauchen. Da kann sich ein Anbieterwechsel hinsichtlich der Klimabilanz, aber auch finanziell durchaus lohnen.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Stromanbieter nun gewechselt. Eine europaweite strukturierte Ausschreibung hat die Stadtwerke München als neuen Lieferanten ermittelt. Durch den Wechsel auf Ökostrom werden nicht nur Tausende Tonnen CO2 eingespart, sondern auch Kosten in Millionenhöhe.

NRW spart 200.000 Tonnen CO2 und acht Millionen Euro pro Jahr ein

Die Landesregierung hatte sich mit dem 2013 verabschiedeten Klimaschutzgesetz zur Umsetzung einer klimaneutralen Landesverwaltung verpflichtet. Dazu gehört auch die Versorgung der Landesgebäude mit Ökostrom: Rund 337 Gigawattstunden Strom pro Jahr werden ab 2016 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90 / Die Grünen) erklärte dazu: „Das Land NRW benötigt für seine Verwaltungsgebäude in etwa so viel Strom wie 100.000 Privathaushalte. Wir haben also eine große Verantwortung und nehmen unsere Klimaziele sehr ernst: Durch die Umstellung auf klimaneutralen Strom senken wir unseren CO2-Ausstoß um mindestens 200.000 Tonnen pro Jahr.“

Auch finanziell lohnt sich der Wechsel. Im Vergleich zum Vorjahr können die Kosten für die Stromlieferung um rund acht Millionen Euro pro Jahr gesenkt werden. „Wir freuen uns, dass wir ein sehr wirtschaftliches Ergebnis mit der Umsetzung der Klimaziele der Landesregierung verbinden können“, sagte Martin Chaumet, Sprecher der Geschäftsführung beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW.

Neuanlagen beim Ökostrom zwingend gefordert

Der Ökostrom wird dabei durch Herkunftsnachweise belegt, für die Mindestkriterien definiert wurden: So soll etwa durch den Bezug von Strom aus neuen Erneuerbare-Energien-Anlagen eine tatsächliche Minderung der CO2-Emissionen erreicht werden. Neuanlagen sind in diesem Zusammenhang Ökostromanlagen, die nicht älter als sechs Jahre sind. NRW hat in den Ausschreibungsmodalitäten eine stetig ansteigende Neuanlagenquote von 33 Prozent im Jahr 2016 über 40 Prozent im Jahr 2017 bis hin zu 50 Prozent im Jahr 2018 vorgegeben. Remmel: „Bestehende Anlagen können zwar Ökostrom liefern, faktisch wird aber keine neue Nachfrage nach klimafreundlichem Strom generiert. Mit der Festlegung der Neuanlagenquote lösen wir indirekt Marktimpulse zur Investition in Neuanlagen aus.“

Quelle: IWR Online

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