26.10.2015, 11:58 Uhr

COP21 Paris: Bonner Klima-Beratungen münden in Verhandlungstext

Berlin - Bei den in der vergangenen Woche beendeten Klimaverhandlungen in Bonn haben sich die Staaten auf den Verhandlungstext für den Klimagipfel in Paris (30.11. bis 11.12.2015) verständigt. Auf dieser Grundlage sei eine Einigung in Paris möglich, teilte das Bundesumweltministerium (BMUB) in Berlin mit.

Der Verhandlungstext enthalte allerdings noch sehr viele Optionen. Zudem sei er lang und kompliziert, so das BMUB. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die sich am Wochenende auch auf einen ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit begab, sprach von einem Signal zum Einigungswillen.

INDC-Länderbeiträge – über 90 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen repräsentiert

Herndricks erklärte: "Das Signal der Staatengemeinschaft ist klar: Wir wollen in Paris ein Abkommen erreichen und wir haben nun eine gemeinsame Grundlage dafür. Damit übernehmen wir auch gemeinsam Verantwortung für den Text. Klar ist, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, bevor der Text einigungsfähig ist."

Mittlerweile haben bereits über 150 Staaten, die für über 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, ihre geplanten Beiträge zu dem neuen Klimaschutzabkommen vorgelegt. Hendricks: "Dies ist eine bisher einmalige Menge konkreter Klimaschutzbeiträge der Weltgemeinschaft. Damit ist eine Basis geschaffen, in Paris ein umfassendes Klimaabkommen mit Beiträgen aller Staaten zu beschließen."

Vor der COP 21 kommt noch die "Pre-COP"

Der weitere Ablauf bis zum Klimakonferenz in Paris, sieht für den Zeitraum vom 8. bis 10. November zunächst die sogenannte "Pre-COP" 2015 in Paris vor. Dort werden circa 80 Staaten auf politischer Ebene Einigungsmöglichkeiten für den Klimagipfel auf der Basis des jetzt in Bonn vereinbarten Textes beraten. Dies geschieht auf Einladung der künftigen Präsidentschaft Frankreichs. Die Klimakonferenz in Paris wird dann am 30. November mit einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs eröffnet.

Deutschland für Ambitionsmechanismus mit regelmäßigen Zusatzbeiträgen

Hendricks sagte: "Wir brauchen eine Transformation hin zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft, die vollständig auf fossile Energien verzichtet und gut gegen Veränderungen des Klimas gewappnet ist. Studien zeigen, dass die bislang vorgelegten Beiträge zu deutlich weniger Emissionen führen werden. Aber sie reichen noch nicht aus, um die 2-Grad-Obergrenze einzuhalten. Deshalb setzt sich Deutschland seit Monaten intensiv dafür ein, in das neue Klimaschutzabkommen einen Ambitionsmechanismus einzubauen, eine Regelung, nach der Staaten alle fünf Jahre überprüfen müssen, welche zusätzlichen Beiträge sie leisten können. Diese Idee wurde in Bonn inzwischen von vielen Staaten unterstützt."

Quelle: IWR Online

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