11.11.2015, 11:23 Uhr

Windindustrie: Nordex wächst überdurchschnittlich

Hamburg – Der Windenergieanlagen-Hersteller Nordex wächst weiter profitabel. Bei der Vorlage der Finanzen für das dritte Quartal hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Rostock und Verwaltungssitz in Hamburg die Jahresprognose für den Umsatz und den Auftragseingang erneut nach oben abgepasst. Die Aktie legt zu.

Besonders gut hat sich die Nachfrage aus Europa und Südafrika entwickelt, wo in den ersten drei Quartalen 2015 insgesamt 88 Prozent vom Umsatz erzielt worden sind. Skaleneffekte haben sich laut Nordex zudem positiv auf die Gewinn-Kennziffern ausgewirkt. Die Nordex-Aktie steigt m Handel am Mittwoch bislang um 1,6 Prozent auf 31,34 Euro (Stand 11:02 Uhr, Börse Stuttgart).

Nordex verkauft in neun Monaten Turbinen mit über 1.500 MW Leistung

Im dritten Quartal 2015 hat die Nordex-Gruppe ein stark anziehendes Geschäft verzeichnet erwirtschaftete einen Umsatzanstieg um mehr als 50 Prozent auf 685,8 Mio. Euro (Q3/2014: 451,2 Mio. Euro). Bezogen auf die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015 lag der Zuwachs im Geschäftsvolumen bei 41 Prozent, der Umsatz kletterte auf 1,79 Mrd. Euro (9M/2014: 1,27 Mrd. Euro). Neben der starken Nachfrage aus Europa und Südafrika mit insgesamt 88 Prozent Umsatzanteil erwirtschaftete Nordex weitere zwölf Prozent des Geschäfts in Amerika. Das Wachstum ist auch an der Produktionsleistung ablesbar. So erhöhte sich der Output der Turbinenmontage um rund 43 Prozent auf einen Wert von 1.539 Megawatt (MW; 9M/2014: 1.076 MW).

Neun-Monats-Konzerngewinn klettert um über 60 Prozent

Gleichzeitig verbesserte sich das operative Ergebnis des Konzerns. In den ersten neun Monaten 2015 ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 63 Prozent auf 97,6 Mio. Euro gestiegen (9M/2014: 59,9 Mio. Euro). Bezogen auf das dritte Quartal 2015 verbesserte sich das EBIT auf 36,1 Mio. Euro (Q3 2014: 22,8 Mio. Euro). Positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung hatten dabei Skaleneffekte: So seien die Strukturkosten im Vergleich zum Geschäftsvolumen unterdurchschnittlich gestiegen, ihre Quote reduzierte sich von 14,8 auf 13,7 Prozent. Der Konzerngewinn stieg im Berichtszeitraum um 62 Prozent auf 45,4 Mio. Euro (9M/2014: 28,0 Mio. Euro). Dies war auch durch ein um EUR 2,6 Mio. verbessertes Finanzergebnis begünstigt.

Nordex verfügt derzeit über eine Eigenkapitalquote von 30,3 Prozent. Die Gruppe erzielte einen positiven Free Cash Flow in Höhe von 18,5 Mio. Euro (9M/2014: 119,8 Mio. Euro).

Der Auftragseingang erhöhte sich im Berichtszeitraum um 57 Prozent auf einen Wert von 1,96 Mrd. Euro (9M/2014: 1,25 Mrd. Euro). Entsprechend stieg der Auftragsbestand zum 30. September 2015 um 32 Prozent auf knapp 1,8 Mrd. Euro und sichert laut Nordex das erwartete Wachstum bis ins Jahr 2016.

Umsatzziel wird auf 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro angehoben

„Wir wachsen zurzeit im Vergleich zur Windindustrie überdurchschnittlich. Hier macht sich unsere Fokussierung auf die richtigen Märkte, Produkte und Leistungen bezahlt. Um diesen Expansionskurs auch längerfristig beibehalten zu können, haben wir uns jetzt dazu entschlossen, das Geschäft durch die Zusammenführung unserer Aktivitäten mit denen der Acciona Windpower entscheidend zu stärken“, so Nordex-CEO Lars Bondo Krogsgaard. Über die mittelfristigen Aussichten und die strategische Ausrichtung der Gesellschaft nach der Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden berichtet Nordex am Donnerstag im Rahmen eines Capital Market Days.

Auf Grundlage der positiven Geschäftsentwicklung in den zurückliegenden drei Quartalen sowie des starken Auftragsbuchs erhöht der Vorstand die Umsatzziele für das laufende Jahr auf jetzt 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro (zuvor: 2,0 bis 2,2 Mrd. Euro). Gleichzeitig geht Nordex von einem guten Neugeschäft im vierten Quartal aus und erhöht auch die Prognose für den Auftragseingang auf 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro (zuvor: EUR 2,1 bis 2,3 Mrd. Euro). Zudem stellt Nordex unverändert eine Verbesserung der operativen Marge auf 5,0 bis 6,0 Prozent in Aussicht. Für die ersten neun Monate 2015 liegt diese Marge bei 5,5 Prozent.

Quelle: IWR Online

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