09.12.2015, 11:19 Uhr

RWE hofft auf "Designnetz" für die Energiewende

Essen - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt dem Energiewendeprojekt "Designetz" mit knapp 50 Partnern aus Stadtwerken, Industrie und Wissenschaft unter Federführung von RWE Fördergelder im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht. Kern des Projektes ist die Verknüpfung der modernen Informationstechnik mit der Energiewirtschaft.

RWE bezeichnet "Designetz" als das "technisch bislang umfassendste" Demonstrationsprojekt zur Integration erneuerbarer Energien in das Versorgungssystem. Das Projekt adressiere zentrale Voraussetzungen für das Funktionieren der Energiewende: Die intelligente Vernetzung von vielen dezentralen Energieerzeugern und -verbrauchern vom ländlichen bis hin zum urbanen Raum und hochindustrialisierten Ballungszentren.

BMWi fordert zu Einreichung des vollständigen Projektantrags auf

„Designetz“ wird in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland umgesetzt, in denen mehr als ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands lebt. RWE sieht dieses Projekt zudem als Bestandteil bzw. Vorbereitung der geplanten Neustrukturierung des RWE-Konzerns. Richtig abgesegnte ist da Projekt allerdings noch nicht. Immerhin habe das BMWi das Konsortium aufgefordert, den vollständigen Projektantrag einzureichen

"Mit "Designetz" wird die politische Vision der Energiewende in die Praxis überführt. Das Projekt unterstreicht unseren Anspruch, dass RWE der glaubwürdige und leistungsstarke Partner für die Energiewende ist. Es zahlt damit gleichzeitig auf die geplante Neustrukturierung des RWE-Konzerns ein." erläutert Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, die strategische Bedeutung des Projektes. Terium weiter: "Das gemeinsame Vorgehen mit vielen unterschiedlichen Partnern korrespondiert mit den hohen Anforderungen, die die Energiewende an das Energiesystem der Zukunft stellt. Partnerschaften auf Augenhöhe mit Kommunen und Industrie sind zudem integraler Bestandteil unserer RWE-Konzernphilosophie."

RWE "Designetz" betrachtet Energiewende-Herausforderungen erstmals ganzheitlich

Unter den Konsortialpartnern befinden sich Stadtwerke ebenso wie namhafte Forschungsinstitute und große Technologieunternehmen. RWE bringt insbesondere die Expertise aus dem Betrieb des Stromverteilnetzes der RWE in Deutschland in das Projekt mit ein. An die insgesamt 331.000 km langen Leitungen sind schon heute weit über 300.000 Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien angeschlossen.

Dr. Joachim Schneider, Technikvorstand der RWE Deutschland, sagt: „Ein wesentliches Element des Projektes stellt die Verknüpfung von innovativer Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) mit der Energiewirtschaft dar.“

Denn was bisher laut RWE fehlt, sei ein verlässliches Gesamtkonzept, das alle Komponenten sinnvoll zusammenführt. Genau das sei das Alleinstellungsmerkmal des „Designetz“-Projektes. Es betrachtet die Herausforderungen der Energiewende erstmals ganzheitlich und kann damit als Blaupause für den bundesweiten Umbau des Energiesystems dienen.

BMWi gibt 230 Mio. Euro für fünf Energiewende-Pilotprojekte

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert insgesamt fünf Pilotprojekte für die Energiewende wie „Designetz“ im Rahmen seines Programms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende (Sinteg)“. Es geht um die Integration der vielen dezentralen Erzeugungseinheiten erneuerbarer Energie und um massengeschäftstaugliche Musterlösungen für die Bewältigung der technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen in großflächigen Modellregionen. Das Ministerium stellt insgesamt 230 Mio. Euro an Fördergeldern bereit.

Quelle: IWR Online

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