16.12.2015, 08:38 Uhr

Klein-Windenergie: Stadtwerke Lübeck erster Kunde für neue Luvside-Anlage

Grünwald – Der Kleinwindenergieanlagen-Hersteller Luvside GmbH aus Grünwald bei München hat eine neue Anlage der Zwei-Kilowatt-Größe vor der neuen Firmenzentrale der Stadtwerke Lübeck errichtet. Damit hat Luvside nun erstmals diese vertikale Klein-Windenergieanlage dieser Größenordnung im Markt.

Diese neu konzipierte Anlagengröße richtet sich nach Angaben des Herstellers vor allem an gewerbliche Nutzer, für die neben der reinen Energiegewinnung auch Design und Innovationskraft eine Rolle spielen. Luvside war im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe mit dem Industriepreis 2015 ausgezeichnet worden, weil der vertikale Savoniusrotor ein besonders innovatives Rotorkonzept aufweist. Eine weitere 2kW-Anlage wird in Kürze in der Nähe von Stuttgart fertiggestellt.

Stadtwerke Lübeck platzieren Savonius-Rotor in "limegreen" vor Verwaltungsgebäude

Die Stadtwerke Lübeck sind der erste Kunde in Norddeutschland, der sich für die neue Luvside-Kleinwindkraftanlage entschieden hat. In der Farbe „limegreen“, wie Elemente des Neubaus in Passivhausstandard, der zu Europas modernsten Verwaltungsgebäuden in Holzbauweise zählt, steht der Savonius-Rotor mit Helixform auf einem Mast vor dem Haupteingang des Gebäudes. Bei der Konzeption des Bürogebäudes standen Innovation und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Klein-Windenergieanlage von Luvside leistet ihren Beitrag, damit das Passivhaus-Holz-Gebäude schon nahezu so viel Energie erzeugt, wie seine Nutzer verbrauchen.

Lübecker Anlage mit Prototypen-Status

Bei dem Projekt in Lübeck handelt es sich noch um einen Prototypen, mit dem Luvside beweisen will, was technisch in dem Rotor steckt. Vor allem soll gezeigt werden, dass der Rotor nicht nur für Privathaushalte mit 1-kW-Anlagen eignet, sondern in seiner Nennleistung skalierbar ist. Nach dem Gewinn des Industriepreises hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits zahlreiche Reservierungen für seine Anlagen erhalten. Noch vor Weihnachten soll eine weitere 2-kW-Anlage bei Stuttgart errichtet und angeschlossen werden.

Fertigungskosten noch hoch – Kostenreduktion durch Serienfertigung

Derzeit liegen die Fertigungskosten einer Luvside-Turbine allerdings noch so hoch, dass es keine kurzfristige Amortisation durch Stromeinspeisung geben kann. Jeder Rotor ist derzeit noch ein handgefertigtes Einzelstück. Sobald sich aber die entsprechende Nachfrage einstellt und die Fertigungstechnik von einer Manufaktur hin zur Serienfertigung umgestellt werden kann, werden sich auch die Produktionskosten enorm verringern, so die Hoffnug und Erwartung des Unternehmens. Luvside rechnet mit einer Reduktion der Kosten von bis zu 75 Prozent.

2-kW-Anlagen zielen allem auf gewerbliche Anwendungen - Turbine als Eyecatcher

"Wir freuen uns sehr, dass wir mit der termingerechten Entwicklung und Fertigung der neuen Kleinwindkraftanlage mit 2 kW Nennleistung beweisen konnten, dass unser junges Unternehmen nicht nur in der Theorie eine attraktive und formschöne Lösung anbieten kann, sondern diese auch erfolgreich im Markt platziert", erklärt Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Luvside GmbH. "Mit den größeren Anlagen zielen wir vor allem auf gewerbliche Anwendungen, bei denen nicht nur die Energieausbeute im Mittelpunkt steht, sondern auch das ästhetische Design unserer Turbine als Eyecatcher eine Rolle für den Außenauftritt unserer Kunden spielt. Dadurch erhoffen wir uns schneller den Schritt hin zur Serienfertigung unseres Rotorkonzepts mit höheren Stückzahlen bereits in 2016."

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015