23.09.2016, 13:56 Uhr

Österreich übertrifft Solarstrom-Prognose

Wien - Die Entwicklung der Solarstromproduktion in Österreich hat alle Prognosen übertroffen. Im Jahr 2010 prognostizierte eine Studie der Universität Hamburg-Harburg für Österreich einen Anteil des Solarstroms von 0,1 Prozent im Jahr 2020. Doch es kommt ganz anders.

Tatsächlich liefert die Sonne in Österreich aktuell 1,7 Prozent des verbrauchten Stroms und damit deutlich mehr als prognostiziert. Im Sommer 2016 hat Österreich eine installierte Photovoltaik-Leistung von 1.000 Megawatt (MW) erreicht. Damit können jährlich eine Milliarde Kilowattstunden (kWh) Solarstrom erzeugt werden, so der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA).

Photovoltaik soll Stromproduzent Nummer 1 in Österreich werden

Die aktuelle PV-Gesamtleistung reicht aus, um 300.000 österreichische Haushalte mit Strom zu versorgen. Der österreichische PV-Verband PVA hebt die Preisdegression der Photovoltaik-Anlagen hervor. Seit dem Jahr 2008 sind die Preise für Anlagen danach in Österreich um 68 Prozent gefallen. PVA-Präsident Hans Kronberger: „Unser Ziel ist es, die Photovoltaik innerhalb des nächsten Jahrzehnts in die vollkommene Marktfähigkeit zu führen, sodass sich die Errichtung der Anlagen vollkommen förderfrei rechnet und die Photovoltaik zum Stromproduzenten Nummer Eins aufsteigt.“

Rahmenbedingungen für das „Sonnenwunder“ stimmen

Zu diesem „Sonnenwunder“ in Österreich hat laut PVA sowohl die „Entwicklungshilfe“ des Klima- und Energiefonds (u.a. Investitionsförderung für Anlagen bis 5 Kilowatt) als auch das Ökostromgesetz von 2012 beigetragen. Seit 2008 wurden 49.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 264 MW über den Klima- und Energiefonds gefördert. Die Fördersumme pro Kilowatt (kW) konnte in diesem Zeitraum von 2.800 Euro pro kW auf unter ein Zehntel reduziert werden. Der aktuelle Fördersatz des Klima- und Energiefonds liegt dieses Jahr bei 275 Euro pro kW. Das Ökostromgesetz von 2012 (Tarifförderung bis 200 kW) hat mit der Erhöhung des jährlichen Förderbudgets von 2,1 Millionen auf 8 Millionen Euro und einem einmaligen Sonderkontingent von 28 Millionen für den Abbau der vorher aufgestauten Warteschlange ebenfalls einen kräftigen Impuls mit sich gebracht.

Kronberger fordert abschließend: „Das Erreichen des ersten Gigawatt Sonnenstrom in Österreich muss ein massiver Ansporn für alle Beteiligten sein – auch aus Politik und Wirtschaft – um eine höhere Beschleunigung des Zuwachses zu bewirken.“

Über den Strommarkt in Österreich

Österreich mit seinen 8,5 Mio. Einwohnern verfügt über einen Kraftwerkspark mit einer Bruttoengpassleistung von rd. 23.000 MW, davon entfallen knapp 60 Prozent auf Wasserkraft mit Laufwasser-Kraftwerken und Speichern. Die jährliche Bruttostromerzeugung erreicht etwa 70 Mrd. kWh.

Quelle: IWR Online

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