19.04.2017, 11:44 Uhr

Abo Wind verdoppelt Gewinn in 2016

Wiesbaden – Der Wiesbadener Windenergie-Projektierer Abo Wind hat die eigenen hohen Erwartungen an das Geschäftsjahr 2016 übertroffen. Der Jahresüberschuss hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.

Wie die Abo Wind AG mitteilt, hatte der Vorstand für 2016 bereits ein sehr gutes Ergebnis erwartet. Doch die tatsächlich erreichten vorläufigen Geschäftszahlen seien noch deutlich besser ausgefallen. Der Konzern weist demnach einen Jahresüberschuss von 16,5 Mio. Euro aus (2015: 7,8 Millionen Euro).

Eigene Prognose für Jahresüberschuss locker erreicht

Im Dezember 2016 hatte Abo Wind die Prognose des Jahresüberschusses auf "mehr als zehn Millionen Euro" angehoben. Auch der Umsatz in Höhe von 122 Mio. Euro (2015: 80 Mio. Euro) sowie die Gesamtleistung von 145 Mio. Euro (2015: 101 Mio. Euro) haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Zum Erfolg beigetragen haben nach Angaben des Unternehmens unter anderem Skaleneffekte beim Bau größerer deutscher Windparks. Kostenvorteile insbesondere bei der Errichtung der Infrastruktur wie Kabeltrassen und Wegen hätten die Profitabilität der Projekte erhöht. Zudem habe sich auch das Engagement in Argentinien positiv ausgewirkt.

Abo Wind erntet Früchte im Windmarkt Argentinien

Wie Abo Wind mitteilt, war es in den Jahren zuvor unmöglich, Investoren für argentinische Windparks zu gewinnen. Doch im vergangenen Jahr veräußerte das Unternehmen aus der hessischen Landeshauptstadt gleich sechs Projekte in dem südamerikanischen Markt. Von der Regierung initiierte Ausschreibungen hatten schlagartig das Interesse an baureifen Windkraftprojekten geweckt. Abo Wind sei in der Lage gewesen, die Nachfrage zu bedienen und profitierte unmittelbar von der energiepolitischen Wende des Landes. Käufer waren vor allem argentinische Energieversorger, die sich mit den großen, von Abo Wind entwickelten, Projekten mit jeweils zwischen 50 und 100 Megawatt (MW) dann an Ausschreibungen beteiligten, teilte der Windenergie-Projektierer mit.

First Berlin empfiehlt Abo Wind Aktie zum Kauf

„Es ist uns gelungen, die hohe Erwartung an unser Jahresergebnis noch zu übertreffen. Darüber freuen wir uns sehr“, sagte Vorstand Dr. Jochen Ahn. Niedrige Zinsen sowie sinkende Renditeansprüche der Investoren haben laut Abo Wind in den vergangenen Jahren die Marge des Projektentwicklers gesteigert. „Zugleich achten wir erfolgreich darauf, die Kosten niedrig zu halten“, betont Ahn. Dies soll nun auch in Deutschland im beginnenden Wettbewerb um Vergütungen helfen. Im Mai wird die Einspeisevergütung für neue Windparks erstmals mittels Ausschreibungen ermittelt.

Aktienanalyst Dr. Karsten von Blumenthal von First Berlin hat in der vergangenen Woche erstmals eine Einschätzung zur Aktie von Abo Wind veröffentlicht und eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Als Kursziel definierte er 14 Euro. Aktuell wird die Aktie, die an der Börse in Hamburg gelistet ist, für 8,75 Euro gehandelt (Stand 10:09 Uhr).

Quelle: IWR Online

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