11.07.2017, 12:00 Uhr

Bund fördert lokale Impulsgeber - Energiewende in Stadtquartieren

Berlin - Die Energiewende hat viele Facetten. Nicht nur die Energieversorgung und die Industrie, auch Städte und Vororte können nachhaltig und energieeffizient werden. Der Bund fördert zahlreiche Leuchtturmprojekte.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) haben ein Förderprogramm für ressortübergreifende Forschungsprojekte aufgelegt, um zukunftsweisende Gesamtkonzepte für eine nachhaltige Stadtgestaltung zu entwickeln und zu demonstrieren.

Start: Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt

Die Stadtquartiere als lokale Impulsgeber für die Energiewende stehen im Mittelpunkt des vom BMWi und BMBF initiierten Vorhabens. Mit der Förderbekanntmachung „Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt“ haben beide Ministerien die Initiative ergriffen. „Wie wir in Zukunft heizen, uns fortbewegen und arbeiten ist entscheidend für das Gelingen der Energiewende – allein private Haushalte verbrauchen über ein Viertel der deutschen Endenergie. Daher stellen wir gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium in den nächsten fünf Jahren bis zu 100 Millionen Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung zur Verfügung“, so Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF.

Sechs Leuchtturmvorhaben werden mit Förderung realisiert

"Über 60 Konsortien aus Stadtverwaltungen, Forschungsinstituten und Unternehmen haben sich um eine Förderung beworben", so Staatssekretär Baake vom BMWi. In Kaiserslautern zeigen neun Partner auf dem ehemaligen Werksgelände der Pfaff AG, wie mit einem hohen Anteil lokal erzeugter erneuerbarer Energie sowie zu sanierenden, denkmalgeschützten und neuen Gebäuden die Energiewende im Quartier erfolgreich umgesetzt werden kann. In Heide (Holstein) erarbeiten im Konsortium „Quarree 100“ zwanzig Partner Lösungen, um die Abregelung von erneuerbarer Energie zu vermeiden und diese lokal sinnvoll zu nutzen.

In Oldenburg will das Vorhaben „ENaQ - Energetisches Nachbarschaftsquartier“ vor allem die Erzeugungs-Akteure und Nutzer/innen miteinander vernetzen. In Zwickau realisiert ein Konsortium aus 13 Partnern im Projekt „ZED“ ein NullEmissions-Quartier, während in Esslingen das klimaneutrale Stadtquartier „ES-West-P2G2P“ durch einen Verbund innovativer Technologien eine sektorübergreifende Nutzung regenerativer Stromüberschüsse ermöglicht werden soll. Letztendlich soll das Vorhaben „Stadtquartier 2050 – Herausforderungen gemeinsam lösen“ soll in zwei süddeutschen Quartieren zeigen, wie innovative Gebäudelösungen zur Sozialverträglichkeit in angespannten Wohnungsmärkten beitragen können.

Quelle: IWR Online

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