08.09.2017, 15:25 Uhr

EEG-Guthaben knapp eine Milliarde Euro über Vorjahresniveau

Münster – Seit 2014 schlummert auf dem EEG-Konto der vier großen Netzbetreiber ein Überschuss in Milliardenhöhe. Zwar hat sich dieser Überschuss im August 2017 reduziert, doch er ist immer noch enorm, gerade auch im Vergleich zum Vorjahr.

Die vier Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW, die das Strom-Übertragungsnetz in Deutschland komplett abdecken, haben den aktuellen Kontostand nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für August 2017 bekannt gegeben. Durch ein monatliches Minus in Höhe von rund 370 Mio. Euro, ist der Gesamtüberschuss auf 3,86 Milliarden Euro gesunken.

EEG-Konto: Monatlicher Fehlbetrag im August um mehr als 40 Prozent gesunken

Der Gesamtüberschuss auf dem EEG-Konto der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) ist im August 2017 um rund 370 Mio. Euro auf 3,86 Mrd. Euro gesunken. Das Monatsminus hat sich im Vergleich zum Vormonat deutlich reduziert. Im Juli 2017 belief sich dieser monatliche Fehlbetrag auf knapp 650 Mio. Euro. Grund für größerer Monats-Fehlbeträge in den Sommermonaten ist unter anderem eine höhere Solarstromproduktion, die mit vergleichsweise hohen EEG-Vergütungszahlungen verbunden ist. In den Wintermonaten mit weniger Solarstrom wird in der Regel ein monatlicher Überschuss erzielt.

August: Einnahmen stabil – Ausgaben sinken

Die Einnahmen sind im August 2017 mit insgesamt 2,154 Mrd. Euro nur minimal um 0,3 Prozent höher ausgefallen als im Juli (2,147 Mrd. Euro). Die Ausgaben haben sich hingegen im Vergleich zu August kräftig verringert. Sie belaufen sich im abgelaufenen Monat auf 2,522 Mrd. Euro. Das sind rund zehn Prozent weniger als noch im Juli (2,794 Mrd. Euro). Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Überschuss im August 2016 noch bei knapp drei Mrd. Euro

Im Vergleich zum August des Vorjahres bewegt sich der Überschuss auf dem EEG-Konto im August 2017 auf einem hohen Niveau. Mit 2,96 Mrd. Euro lag das Gesamtguthaben Ende August 2016 knapp eine Mrd. Euro unter dem aktuellen Wert. Das EEG-Konto ist ein wichtiger Faktor für die Berechnung der EEG-Umlage pro Kilowattstunde (kWh), die in jedem Jahr Mitte Oktober von den Übertragungsnetzbetreibern für das darauffolgende Kalenderjahr ermittelt wird. Anfang 2017 war die EEG-Umlage auf 6,880 Cent je kWh angestiegen. Die Umlage wird vor allem von Haushalts- und kleineren Gewerbeverbrauchern getragen, die stromintensive Industrie erhält weitgehende Rabatte.

Quelle: IWR Online

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