08.08.2017, 11:42 Uhr

EEG-Konto weiterhin mit Milliarden-Überschüssen

Münster - Das EEG-Konto der vier großen Netzbetreiber weist im Juli 2017 weiter einen Überschuss von mehr als vier Milliarden Euro auf. Allerdings hat sich dieser Milliarden-Überschuss im letzten Monat deutlich reduziert.

Die in Deutschland tätigen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben den Kontostand nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für Juli 2017 veröffentlicht. Der Monatssaldo aus Einnahmen und Ausgaben beläuft sich auf ein Minus von rund 650 Mio. Euro. Damit fällt das Gesamt-Guthaben auf dem EEG-Konto auf 4,23 Mrd. Euro.

EEG-Gesamtguthaben sinkt – Ausgaben steigen im Juli

Der Gesamtüberschuss auf dem EEG-Konto ist im Juli 2017 um etwa 650 Mio. Euro auf 4,23 Mrd. Euro gesunken. Damit steigt das monatliche Minus im Vergleich zu Juni (-250 Mio. Euro) erwartungsgemäß weiter an. Der Anstieg der Ausgaben entspricht dem typischen Jahresverlauf auf dem EEG-Konto. Grund ist unter anderem eine höhere Solarstromproduktion in den Sommermonaten, die mit vergleichsweise hohen EEG-Vergütungszahlungen verbunden ist.

Die Einnahmen sind im Juli 2017 mit 2,15 Mrd. Euro um gut drei Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken (Juni 2017: 2,22 Mrd. Euro), während die Ausgaben im Juli deutlich um 13 Prozent auf 2,79 Mrd. Euro angestiegen sind. Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Kostensammler „EEG-Ausgaben“: Ausgaben für Habenzins

Die EEG-Konten enthalten zahlreiche weitere Ausgabenpositionen, dazu zählen auch die Zinskosten. Dabei ist derzeit aber vor allem der Habenzins ein Kostenfaktor. Die Höhe der Habenzinsen orientiert sich am Euribor (Euro Interbank Offered Rate), dem Referenzzinssatz für Termingelder im Interbankengeschäft. Da der Euribor inzwischen negativ ist, verursacht der Habenzins auch auf dem EEG-Konto Kosten. Während die Sollzins-Zahlungen seit Monaten null betragen oder sogar negativ sind (also Einnahmen darstellen), schlagen die Habenzins-Zahlungen im Juli inzwischen mit über einer halben Million Euro zu Buche (Juni 2017: rund 0,4 Mio. Euro).

Quelle: IWR Online

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