10.08.2018, 11:40 Uhr

SMA Solar Aktie gerät trotz positiver Zahlen unter die Räder

Solaranlagen
© SMA Solar Technology AG

Niesetal - Die SMA Solar Technology AG hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2018 vorgelegt. Der Vorstand bestätigt die Prognose für 2018. Doch die Anleger sind angesichts der Solarmarkt-Prognose skeptisch und verkaufen die Aktie.

SMA Solar, Hersteller von Solar-Wechselrichtern, kann für die ersten sechs Monate eine Steigerung bei Umsatz und Gewinn verkünden. Dunkle Wolken kommen aus China und belasten. Anleger verkaufen die im globalen Aktienindex RENIXX World gelistete SMA Solar Aktie, aktueller Xetra-Kurs 29,84 Euro.

SMA Solar steigert Umsatz und Gewinn auch dank Sondereffekte

SMA verkaufte im ersten Halbjahr 2018 Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von rund 4,3 GW (H1 2017: 3,8 GW) und steigerte den Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahrs um 3,5 Prozent auf 394,6 Mio. Euro (H1 2017: 381,1 Mio. Euro). Positive Entwicklung in den Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) sowie Asien-Pazifik (APAC) sind der Grund für den Anstieg. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg von Januar bis Juni 2018 auf 40,9 Mio. Euro (EBITDA-Marge: 10,4 Prozent; H1 2017: 29,2 Mio. Euro, 7,7 Prozent). Das EBITDA im Berichtszeitraum sowie im Vergleichszeitraum 2017 ist durch positive Sondereffekte beeinflusst. Die Bruttomarge lag bei 24,5 Prozent (H1 2017: 19,2 Prozent), teilte SMA Solar mit.

Das Konzernergebnis betrug im ersten Halbjahr 2018 11,2 Mio. Euro (H1 2017: 8,8 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag somit bei 0,32 Euro (H1 2017: 0,25 Euro). Mit einer Nettoliquidität von 393,4 Mio. Euro (31.12.2017: 449,7 Mio. Euro) und einer Eigenkapitalquote von 52,7 Prozent (31.12.2017: 50,3 Prozent).

Solarmarkt: Wachstums-Aussichten wegen China geringer

Trotz einer Belastung durch eine allgemeine Knappheit elektronischer Bauteile im esten Halbjahr 2018 sei das ein gutes Ergebnis, so SMA Solar. Für die zweite Jahreshälfte rechnet SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon mit einer Verbesserung der Liefersituation und höheren Umsätzen. Durch die überraschende Kürzung der PV-Ausbauziele und Absenkung der Vergütungssätze in China rechnet Urbon bis 2020 nur noch mit einem jährlichen Wachstum des für SMA zugänglichen Marktes von sieben Prozent auf 7,6 Mrd. Euro (vormals 9,2 Mrd. Euro). Auf den erwarteten Preisdruck reagiert Urbon mit Produktinnovationen. Darüber hinaus sollen die Kompetenz im Bereich des Energiemanagements sowie der Integration von Batteriespeichern helfen, in das margenstärkere System- und Dienstleistungsgeschäft vorzudringen, so Urbon.

SMA Vorstand bestätigt Umsatz- und Ergebnisprognose 2018

Der SMA Vorstand bestätigt die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018. Sie sieht bei einem Umsatz von 900 Mio. Euro bis 1.000 Mio. Euro ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 90 Mio. Euro bis 110 Mio. Euro vor. Das EBITDA berücksichtigt erstmals Aufwendungen für den Aufbau des digitalen Geschäfts von mehr als 10 Mio. Euro. Die Abschreibungen werden sich nach Vorstandsschätzung auf ca. 50 Mio. Euro belaufen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass nicht in Erwartung weiter fallender Solarmodulpreise PV-Projekte in größerem Umfang nach hinten verschoben werden.

Quelle: IWR Online

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