01.04.2019, 13:10 Uhr

Enercon realisiert schwedischen Rekord-Windpark


© Enercon

Aurich - Der Windenergie-Hersteller Enercon setzt angesichts der schwierigen Marktbedingungen in Deutschland verstärkt auf ausländische Windmärkte. In der nordschwedischen Provinz Norbotten hat Enercon mit den Infrastrukturarbeiten für den Bau eines Rekord-Windparks begonnen.

Die Errichtungsarbeiten am schwedischen Enercon-Großwindpark Ersträsk mit einer Gesamtleistung von etwa 230 Megawatt (MW) sind bereits weit fortgeschritten. Der Windpark, der Ende 2018 zu 75 Prozent an einen britischen EE-Investor verkauft wurde, soll Mitte 2020 fertiggestellt sein. Derweil hat Enercon im Zuge der schwedischen Expansionsstratege mit der Aufnahme der Infrastrukturarbeiten für den schwedischen Windpark Markbygden Phase II ein weiteres Großprojekt mit einer Leistung von über 800 Megawatt (MW) gestartet.

Suche nach Großinvestor für 850 MW-Projekt läuft

Im Verlauf des Projekts Markbygden Phase II wird Enercon in der Gemeinde Piteå in der nordschwedischen Provinz Norrbotten einen Rekord-Windpark mit insgesamt 201 Windenergieanlagen aus Enercons neuer Baureihe E-138 EP3 mit einer installierten Gesamtleistung von 844,2 MW errichten. Zeitgleich mit dem Beginn der Infrastrukturarbeiten hat Enercon auch die Suche nach Investoren für das unternehmensintern auch als „Maximus“ bezeichnetet Projekt begonnen. Enercon hatte die Investitionsentscheidung für das eigenständig entwickelte Projekt mit der Unterzeichnung des Bauvertrags für das Umspannwerk mit dem schwedischen Netzbetreiber Svenska Kraftnät Ende 2017 getroffen.

„Wir sind bereit zur Vermarktung des Projekts“, so Enercon Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Wir sind überzeugt, verlässliche Partner zu finden, die am langfristigen Betrieb des Windparks interessiert sind. Von Seiten potentieller Investoren besteht definitiv Interesse, wie wir aus früheren Projekten in Schweden wissen.“

Inbetriebnahme von Rekord-Windpark Maximus bis Ende 2021

Im Verlauf des Projektes Markbygden Phase II müssen ca. 150 Kilometer Zuwegung gebaut werden. Bis Mitte 2020 soll die Netzanbindung verfügbar sein. Ab dann können die Anlagen nach Errichtung sukzessive den Betrieb aufnehmen. Der gesamte Windpark soll bis Ende des 3. Quartals 2021 betriebsbereit sein. Erwartet wird ein jährlicher Gesamtenergieertrag von etwa 2 Milliarden Kilowattstunden. Um den erzeugten Windstrom an Kunden in Schweden weiterleiten zu können, wird in Trolltjärn ein neues Umspannwerk errichtet. Diese neue 1.300-MW-Station ist direkt an das 400-kV-Netz angeschlossen.

Bedeutung des Auslandsgeschäftes wächst weiter

Schweden ist einer der internationalen Hauptmärkte von Enercon und spielt eine bedeutende Rolle in der Zukunftsplanung für das Auslandsgeschäft des Auricher Windenergieunternehmens. Aktuell laufen im Windpark Ersträsk, der wie Maximus in der Gemeinde Piteå errichtet wird, die Errichtungsarbeiten der Windenergieanlagen. Enercon will dieses Großprojekt, das zu einem Anteil von 75 Prozent an den britischen Investor für erneuerbare Energien „The Renewables Infrastructure Group Limited (TRIG)“ verkauft wurde, bis Mitte 2020 fertigstellen.

Enercon verfügt in Schweden über eine eigene Zulieferkette mit exklusiven Fertigungspartnern und eine große Service-Organisation. Das Unternehmen zählt zu den größten der schwedischen Windenergiebranche. Enercons Tätigkeit in Schweden steht ganz im Zeichen der zunehmenden Schwerpunktsetzung auf internationale Windmärkte. Infolge der ungünstigen Marktentwicklung in Deutschland hat Enercon seine Auslandsaktivitäten in letzter Zeit deutlich verstärkt.

Quelle: IWR Online

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