24.10.2025, 16:30 Uhr

Südaustralien startet Ausschreibung für Langzeitspeicher mit mindestens acht Stunden Kapazität


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Adelaide – Mit dem Start des Firm Energy Reliability Mechanism (FERM) treibt Südaustralien gezielt den Ausbau neuer Langzeitspeichertechnologien voran und setzt dabei auf Systeme mit mindestens acht Stunden kontinuierlicher Speicherfähigkeit. Ziel ist es, durch Langzeitspeicher die Versorgungssicherheit im Zuge der Energiewende nachhaltig zu stärken.

Nach dem Inkrafttreten der verbindlichen FERM-Richtlinien hat die Regierung die erste Ausschreibungsrunde eröffnet, in der bis zu 700 Megawatt (MW) neuer Kapazität vergeben werden sollen. Insgesamt sollen 2.300 MW Langzeitspeicher bis 2031 gesichert werden.

Teilnahme an der Ausschreibung

Teilnahmeberechtigt sind sogenannte Long-Duration Capacity Providers (LDCPs) – bestehende oder neue Anbieter, die beim australischen Energiemarktbetreiber (AEMO) registriert sind oder dies anstreben und mindestens 30 MW über acht Stunden kontinuierlich bereitstellen können.

Die Registrierung für die erste Ausschreibung ist bis zum 21. November 2025 möglich, Angebote müssen bis zum 28. November 2025 eingereicht werden. Die Ausschreibung wird von AusEnergy Services Limited (ASL) verwaltet und ist technologieoffen. Teilnehmen können verschiedene Langzeitspeicher- und Erzeugungstechnologien, darunter Batteriespeicher, Pumpspeicher oder Power-to-Gas-Systeme. Ausgeschlossen sind Projekte auf Basis von Kohle oder Kernenergie.

Erfolgreiche Projekte schließen einen 15-jährigen FERMA-Vertrag ab, der durch ein neues Finanzinstrument Erlöse stabilisiert und Investitionsrisiken begrenzt.

Parallel dazu nehmen bestehende Anbieter am Notice-of-Intention-Verfahren (NOI) teil, das ihre Kapazitätszusagen für die Jahre 2028 bis 2030 regelt. Verstöße gegen zugesagte Leistungen können zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Darüber hinaus sind zusätzliche Marktliquiditäts- und Zuverlässigkeitsverpflichtungen in Planung, deren Ausgestaltung im Laufe des Jahres 2026 finalisiert werden soll.

Über den Firm Energy Reliability Mechanism (FERM)

Der Firm Energy Reliability Mechanism ist ein innovatives Instrument der südaustralischen Regierung zur Sicherung langfristiger Stromkapazitäten im Rahmen der Energiewende. Er kombiniert Ausschreibungen für Langzeitspeicherprojekte, vertragliche Zuverlässigkeitsverpflichtungen und finanzielle Absicherungsmodelle, um Investitionen in zukunftsweisende Technologien zu fördern.

Mit dem FERM geht Südaustralien neue Wege: Der Mechanismus schafft verlässliche Rahmenbedingungen für 8-Stunden-Speichertechnologien, die künftig eine zentrale Rolle für Netzstabilität und Versorgungssicherheit übernehmen sollen. Damit positioniert sich der Bundesstaat als Vorreiter einer technologieoffenen, speicherbasierten und emissionsarmen Energiezukunft.

Quelle: IWR Online

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