15.12.2025, 16:03 Uhr

E-Offensive im Schwerlastverkehr: DHL setzt auf E-LKW – Mercedes Benz eActros 600 startet im Westen - Partnerschaft mit Hylane wächst


© DHL Group

Bonn - DHL bringt die ersten batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros 600 auf die Straße. In Kooperation mit Hylane und Daimler Truck nimmt der Logistikkonzern sechs Fahrzeuge im Westen Deutschlands in Betrieb und treibt damit die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte voran.

Die E-LKW von Mercedes-Benz sind im Paketzentrum Dorsten stationiert und werden im Linienverkehr zwischen Paketzentren eingesetzt. Das Projekt ist Teil einer deutlich ausgeweiteten Bestellung: Statt 30 umfasst der Auftrag nun 42 Fahrzeuge. Abgerechnet wird im „Transport as a Service“-Modell auf Kilometerbasis.

Elektrischer Pakettransport im Westen: Startschuss in Dorsten

Deutschlands größter Paketdienstleister DHL hat im Westen die ersten sechs Mercedes-Benz eActros 600 in Betrieb genommen. Die batterieelektrischen LKW stammen aus der Partnerschaft mit dem Nutzfahrzeugvermieter Hylane und dem Hersteller Daimler Truck. Stationiert sind die Fahrzeuge im Paketzentrum Dorsten, von wo aus sie Pakete in andere Paketzentren der Republik transportieren. Zwei weitere E-LKW werden am Standort Hamburg eingesetzt.

Die Übergabe der Fahrzeuge erfolgte durch die Hylane-Geschäftsführer Dr. Sara Schiffer und Maximilian Draxler an Frank Blümer, Niederlassungsleiter Post & Paket Dorsten. Für DHL kommt der Einsatz zur richtigen Zeit: „Die neuen und emissionsarmen E-LKW helfen uns direkt beim CO2-reduzierten Pakettransport in der sendungsstärksten Jahreszeit vor Weihnachten“, sagte Blümer. Zugleich seien die Fahrzeuge ein klares Signal für die Ambitionen des Konzerns, den eigenen „Carbon Footprint“ weiter zu senken.

Bereits im Juni hatten DHL, Hylane und Daimler Truck ihre Kooperation auf der Messe „Transport Logistic“ in München angekündigt. Der operative Start mit den ersten Fahrzeugen markiert nun den Übergang vom Ankündigungs- in den Regelbetrieb. Die E-LKW sollen im täglichen Einsatz zeigen, dass batterieelektrischer Schwerlastverkehr auch im anspruchsvollen Paketnetz funktioniert.

Großauftrag wächst auf 42 Fahrzeuge - Abrechnung pro Kilometer

Ursprünglich hatte DHL 30 E-LKW bestellt. Inzwischen wurde der Auftrag auf 42 Fahrzeuge erweitert. Die noch ausstehenden 34 Trucks sollen bis Ende des zweiten Quartals 2026 ausgeliefert werden. Damit baut DHL seine CO2-reduzierte LKW-Flotte weiter aus und setzt konsequent auf alternative Antriebe im Fernverkehr.

Ein zentraler Baustein der Kooperation ist das Geschäftsmodell: DHL bezieht die Fahrzeuge über das „Transport as a Service“-Modell von Hylane. Das bedeutet, dass der Logistiker die LKW nicht kauft, sondern auf Basis der tatsächlich gefahrenen Kilometer abrechnet. Investitions- und Technologierisiken verbleiben damit beim Vermieter.

Für DHL hat das strategische Bedeutung. Marc Hitschfeld, Chief Operations Officer Post & Paket Deutschland, erklärte: „Die Kooperation mit Hylane und Daimler Truck ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Elektrifizierung unserer LKW-Flotte.“ Nachhaltigkeit bleibe eine strategische Priorität für die DHL Group, auch in Deutschland.

Der eingesetzte Mercedes-Benz eActros 600 zielt auf das Langstreckensegment, das etwa zwei Drittel der CO2-Emissionen des schweren Straßengüterverkehrs verursacht. Mit über 600 kWh Batteriekapazität und rund 500 Kilometern Reichweite ist das Fahrzeug für den täglichen Einsatz ausgelegt. DHL integriert die neuen Fahrzeuge in eine bereits umfangreiche emissionsarme Flotte mit E- und CNG-LKW sowie eigener Ladeinfrastruktur. Das langfristige Ziel bleibt klar: Netto-Null-Emissionen bis 2050.

DHL setzt auf CO2-reduzierte Fahrzeugflotte

Mit den 42 bestellten E-LKW baut DHL seine emissionsarme Flotte weiter aus. Diese umfasst bereits 17 E- und 450 CNG-LKW im Transport sowie rund 35.000 Elektrotransporter für die Letzte-Meile-Zustellung. Ergänzt wird sie durch zehn CNG-Tankstellen und mehr als 40.000 Ladepunkte. Bis 2050 strebt DHL Netto-Null-Emissionen an, bis 2030 soll der Anteil alternativer Antriebe im Transport auf rund 30 Prozent steigen.

Quelle: IWR Online

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