01.02.2022, 11:50 Uhr

Abschlussbericht der Dena-Netzstudie III veröffentlicht


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Berlin - Ein leistungsstarkes und flexibles Stromnetz ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Damit ist eine Reihe von Herausforderungen verbunden. Eine neue Studie zeigt auf, wie die Planung der Energieinfrastrukturen optimiert werden kann.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat zusammen mit weiteren Partnern in der Dena-Netzstudie III die Notwendigkeit und den Mehrwert einer das Gesamtsystem betrachtenden Planung der Energieinfrastruktur untersucht. Die Studie soll aufzeigen, wie die integrierte Planung der Energienetze für ein klimaneutrales Energiesystem gelingt.

Studien-Ergebnisse fußen auf intensivem Austausch und breiter Beteiligung

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat im Rahmen der Dena-Netzstudie III in den vergangenen drei Jahren untersucht, wie die Energieinfrastrukturplanung weiterentwickelt werden muss, um den Anforderungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem gerecht zu werden. Die Studie wurde durch einen breiten Partnerkreis aus Energiewirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft begleitet und vom Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) als Hauptgutachter unterstützt. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Die Dena hat jetzt den Abschlussbericht zu dem Projekt veröffentlicht.

“Die Dena-Netzstudie III ist in einem breit angelegten Stakeholderprozess zusammen mit Netzbetreibern, zuständigen Behörden, Verbänden, Zivilgesellschaft und der Politik entstanden. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Partnerinnen und Partnern für ihre intensive Mitwirkung an der Studie bedanken. Durch ihr Engagement wurde es möglich, einen Vorschlag für die Weiterentwicklung unserer Planungsprozesse auszuarbeiten, der den Anforderungen der kommenden Transformation gerecht wird“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur bei der Präsentation der Studie.

Einführung eines Systementwicklungsplans im Fokus

Kern der Empfehlungen ist die Weiterentwicklung der bestehenden, voneinander bisher unabhängigen Planungsprozesse hin zu einer integrierten Planung. Dazu wird in der Dena-Studie die Einführung eines Systementwicklungsplans empfohlen, der den heutigen Netzentwicklungsplänen vorgelagert ist und diese so auf eine gemeinsame, auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtete Grundlage stellt. Zusätzlich wird in der Studie aufgezeigt, wie die aktuellen Planungsprozesse weiterentwickelt werden sollten und wie die erforderlichen Innovationen bei der Netzplanung noch besser berücksichtigt und nutzbar gemacht werden können.

Die Studie liefere damit einen detaillierten Vorschlag, wie die in der Eröffnungsbilanz Klimaschutz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgeschlagene Systementwicklungsstrategie umgesetzt werden könne, so die Dena.

Breit angelegte öffentliche Beteiligung und prozessbegleitende Stakeholderplattform

Der vorgelagerte Systementwicklungsplan-Prozess soll die bisherigen Energieinfrastruktur-Planungsprozesse ergänzen und einen konsistenten, abgestimmten Rahmen setzen, der eine Planung vom Ziel der Klimaneutralität her erlaubt. Die Ergebnisse des Systementwicklungsplans sollen jedoch nicht nur Grundlage für die Netzentwicklungspläne sein, sondern auch Strategieempfehlungen an die Politik enthalten und als Orientierung für Unternehmen zur zukünftigen Entwicklung des Energiesystems dienen.

Damit ein Systementwicklungsplan diese Funktionen erfüllen kann, empfiehlt die Dena-Netzstudie eine breit angelegte öffentliche Beteiligung, die durch eine prozessbegleitende Stakeholderplattform, einen Bürgerdialog und eine öffentliche Konsultation umgesetzt werden kann.

Auch die Infrastrukturplanung im Verteilnetz sollte in Zukunft integriert erfolgen und die Netze für Strom, Gas bzw. Wasserstoff und Wärme gemeinsam in den Blick nehmen, so die Dena. Die Ergebnisse eines Systementwicklungsplans können dabei als Orientierung genutzt werden, um eine konsistente Gesamtstrategie für die Entwicklung der Transport- und Verteilnetze sicherzustellen.

Der Systementwicklungsplan sollte zudem um einen Innovationsdialog ergänzt werden, um Innovationen für die Energienetze besser zu nutzen. Dadurch können zukünftige Entwicklungen früh erkannt, gefördert und in der Planung berücksichtigt werden.

Zusätzlich nimmt die Dena-Netzstudie III die Einflüsse des Marktdesigns auf den Infrastrukturbedarf in den Blick und betrachtet verschiedene Möglichkeiten, wie bei der Ausgestaltung eines zukünftigen Marktdesigns auch netz- und systemdienliche Aspekte berücksichtigt werden können.

Quelle: IWR Online

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