Ballard Power bringt sich mit MoU auf indischem Wasserstoff Markt in Stellung
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Vancouver, Kanada / Ahmedabad, Indien - Die indische Regierung hat im letzten Jahr eine Wasserstoff-Roadmap angekündigt, die Indien dabei helfen soll, seine Klimaziele zu erreichen und das Land zu einem Zentrum für grünen Wasserstoff zu machen. Davon möchte auch Ballard Power profitieren.
Der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power und die indische Adani Group haben eine unverbindliche Absichtserklärung (Memory of Understanding - MoU) unterzeichnet. Ziel ist es, gemeinsame Investitionen für die Kommerzialisierung von Brennstoffzellen in verschiedenen Mobilitäts- und Industrieanwendungen in Indien zu prüfen.
Kooperation bei Brennstoffzellenproduktion in Indien in der Prüfung
Im Rahmen eines jetzt unterzeichneten MoU wollen Ballard Power und die indische Adiani Group verschiedene Kooperationsmöglichkeiten ausloten, einschließlich einer möglichen Zusammenarbeit bei der Herstellung von Brennstoffzellen in Indien.
Die 1988 gegründete Adani Group umfasst sieben börsennotierte Unternehmen mit einer aktuellen Gesamt-Marktkapitalisierung von rund 150 Milliarden US-Dollar, die in den Bereichen Stromerzeugung und -verteilung, erneuerbare Energien, Gas und Infrastruktur, Logistik (Seehäfen, Flughäfen, Schifffahrt und Eisenbahn), Bergbau und Ressourcen sowie in anderen Sektoren tätig sind. Die Adani-Gruppe will durch verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien zu einem der größten Produzenten von grünem Wasserstoff weltweit werden. In den nächsten zehn Jahren sollen 70 Mrd. USD in den Sektoren Solarenergie, Windenergie und Wasserstoff investiert werden. Die Umsetzung dieser Ziele ist bei der neu gegründeten Gesellschaft Adani New Industries Limited verankert, die sich unter anderem auf die Erzeugung von grünem Wasserstoff, einschließlich nachgelagerter Produkte, die Erzeugung von grünem Strom, die Herstellung von Elektrolyseuren und Windkraftanlagen konzentrieren soll.
"Grüner Wasserstoff ist der Kraftstoff der Zukunft, und Brennstoffzellen werden die Energiewende in Indien entscheidend vorantreiben. Durch diese strategische Zusammenarbeit werden wir die Branche prägen", begrüßt Adani New Industries Limited Direktor Vneet S Jaain die Kooperation. "Indien stellt für Ballard eine neue Wachstumschance dar, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Adani-Gruppe, um deren Ziele in Bezug auf Energiewende und Dekarbonisierung zu unterstützen und zu beschleunigen", ergänzt Ballard Power CEO Randy MacEwen.
Indien bringt Wasserstoff Roadmap auf den Weg
Indien hat im August letzten Jahres (2021) seine Wasserstoff-Roadmap in Leben gerufen. Das Programm soll Anreize für Investoren bieten, den Kraftstoff zu niedrigen Kosten zu produzieren und dem Land helfen, sich von seiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen. Die Roadmap soll die Regierung zudem dabei unterstützen, ihre Klimaziele zu erreichen und Indien zu einem Zentrum für grünen Wasserstoff zu machen. Ziel bis 2030 ist die Produktion von 5 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff und die Umsetzung des dazu erforderlichen Ausbaus der regenerativen Energie-Kapazitäten.
Am Donnerstag der vergangenen Woche (17.02.2022) hat das indische Energieministerium den ersten Teil der nationalen Wasserstoff Roadmap notifiziert. Die Richtlinie sieht unter anderem die kostenlose Übertragung von Strom aus erneuerbaren Energien von einem Staat zum anderen für die Produktion von Wasserstoff und Ammoniak vor und soll helfen, die Kosten für die Industrie zu senken. Die Befreiung von den zwischenstaatlichen Übertragungsgebühren wird den Herstellern von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak aus Projekten, die vor dem 30. Juni 2025 in Betrieb genommen werden, für einen Zeitraum von 25 Jahren gewährt. Die Regierung erwägt zudem, Subventionen anzubieten und Ölraffinerien und Düngemittelfabriken zu verpflichten, den Treibstoff in der zweiten Phase, die noch in Vorbereitung ist, zu verwenden, sagte Energieminister Raj Kumar Singh.
Ballard Power Aktie legt zu
Nachdem die Aktie des RENIXX Konzerns Ballard Power am Montag mit einem Schlusskurs von 7,56 Euro ihr bisheriges Jahrestief markiert hat (Schlusskurs, 21.02.2022, Börse Stuttgart), konnte der Titel am gestrigen Handelstag mit einem Plus von 7,1 Prozent auf 8,10 Euro wieder Boden gutmachen (22.02.2022, Schlusskurs, Börse Stuttgart). Im frühen Handel des heutigen Handelstages kann die Aktie bislang um 1,9 Prozent weiter zulegen auf 8,25 Euro (23.02.2022, 09:03 Uhr, Börse Stuttgart).
Quelle: IWR Online
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