03.05.2013, 08:24 Uhr

Centrotherm verkauft GP Solar an Isra Vision

Blaubeuren/Ulm – Centrotherm hat ihre Tochtergesellschaft GP Solar an die Isra Vision AG veräußert und hat damit nach eigenen Angaben kurz vor Aufhebung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Ulm den Konzernumbau abgeschlossen. Das Unternehmen will sich auf seine technologischen Stärken in den Kerngeschäftsfeldern kristalline Solarzelle und Halbleiter sowie Mikroelektronik konzentrieren. Während der Sanierungsphase hat der Technologie- und Anlagenlieferant aus Blaubeuren Tochterunternehmen wie die Glatt Maschinenbau GmbH und nun die GP Solar veräußert, die nicht zum Kerngeschäft zählen, sowie nicht rentable Unternehmensteile geschlossen. "Mit der Isra Vision als Weltmarktführer für Oberflächen-Inspektionssysteme ist ein strategischer Investor gefunden, an dessen Seite die GP Solar für das Zukunftspotenzial in der Photovoltaikbranche gut gerüstet ist. Gleichzeitig bleibt eine gute Lieferantenbeziehung zu GP Solar über den neuen Eigentümer erhalten", so die beiden für die Sanierung in Eigenverwaltung zuständigen Vorstandsmitglieder Tobias Hoefer und Jan von Schuckmann.

Zusätzliche Liquidität für Centrotherm und Gläubiger

Als Kaufpreis wurde eine Festpreiskomponente in Höhe von ca. 50 Prozent des prognostizierten GP Solar Umsatzes für 2013 sowie eine stückzahlorientierte Earnout-Komponente vereinbart. GP Solar und ihre Tochter GP Inspect rechnen im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von über drei Millionen Euro. Für kann so ein positiver Beitrag generiert werden, der für zusätzliche Liquidität sorgt. Der Kaufvertrag sehe zudem eine partnerschaftliche Lieferanten-Beziehung vor, von der Centrotherm Kunden aus der Photovoltaik- und Halbleiterindustrie profitieren könnten.

Polysiliziumfabrik in Katar vorantreiben

Am Standort Blaubeuren entsteht nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens und anschließender Anwachsung der centrotherm thermal solutions an die AG eine starke und effiziente "neue" Centrotherm, teilte das Unternehmen mit. Im Konzernverbund bleibt die Tochtergesellschaft FHR Anlagenbau GmbH in Dresden, deren Produkt- und Leistungsportfolio zu den Kernkompetenzen zählt. Der Geschäftsbereich Silizium & Wafer wird von der neugegründeten SiTec GmbH, einer 100-przentigen Tochtergesellschaft der AG fortgeführt, die u.a. die Errichtung einer Polysiliziumfabrik in Katar vorantreiben wird. Nachdem das Amtsgericht Ulm letzten Freitag den Insolvenzplan der centrotherm photovoltaics AG bestätigt hat, kann das formell noch laufende Verfahren in Kürze, voraussichtlich bis Ende Mai 2013, aufgehoben werden.


© IWR, 2013