12.12.2019, 11:32 Uhr

Coneva und SWM erweitern Anwendungsfälle für Smart Meter-Systeme


© Coneva / SMA

München - Der Rollout von Smart Meter Gateways, der zentralen Kommunikationseinheit intelligenter Messsysteme kann voraussichtlich bald beginnen. In einem gemeinsamen Projekt haben die Stadtwerke München (SWM) und die Coneva GmbH jetzt erfolgreich die technische Basis für neue Anwendungsfälle und Dienste getestet.

Das Bundesamt für Sicherheit (BSI) in der Informationstechnik hat Ende September 2019 das zweite Smart-Meter-Gateway (SMGW) zertifiziert. Das BSI ist zuversichtlich, die Zertifizierung eines dritten Systems noch in diesem Jahr abschließen zu können. Damit wäre die gesetzliche Verpflichtung erfüllt, und der Rollout könnte beginnen. Die Stadtwerke München und die Coneva GmbH, eine Tochtergesellschaft von SMA Solar, haben jetzt die Integration einer dezentralen Energiemanagement-Lösung über den CLS-Kanal am SMGW getestet. Damit haben die Projektpartner die Möglichkeit zur Nutzung der SMGW-Infrastruktur zur Steuerung und Optimierung von Erzeugern und Verbrauchern nachgewiesen.

Steuerung dezentraler Erzeugungsanlagen über die Smart Meter Infrastruktur

Mit dem erfolgreichen Test der Integration einer dezentralen Energiemanagement-Lösung über den CLS Kanal am Smart Meter haben SWM und Coneva in einem technischen Proof-of-Conzept eine technische Basis für neue Anwendungsfälle und zukünftige Mehrwertdienste auf dem intelligenten Messsystem geschaffen. Hintergrund des Kooperationsprojekts ist die Untersuchung der Skalierbarkeit des Smart Meter Rollouts über die einfache Übertragung von Zählerwerten am Netzanschlusspunkt hinaus. Hierzu gehören insbesondere Einsatzmöglichkeiten eines dezentralen Energiemanagementsystems zur Steuerung von Erzeugungs- und Verbrauchsleistung.

Das im Projektaufbau verwendete Energiemanagementsystem „EnnexOS“ der SMA Solar Technology AG bietet Haushalten und Gewerbebetrieben die Möglichkeit einer optimierten Regelung der lokalen Komponenten (insb. Photovoltaikanlage und Batteriespeicher), das Echtzeit-Monitoring der Energieflüsse sowie den zentral gesteuerten Zugriff auf die Anlage über ein virtuelles Kraftwerk des Energieversorgers. Dadurch sind z.B. eine Optimierung der Einspeiseerlöse und die Nutzung von Flexibilitäten aus der Elektromobilität möglich.

Die Erkenntnisse aus dem Kooperationsprojekt ermöglichen die Visualisierung der Energieflüsse hinter dem Netzanschlusspunkt und die Realisierung zentraler Steuerbefehle erstmals auch auf der Smart Meter Infrastruktur. Bisher sei dies nur über die Internetverbindung der Endkunden möglich gewesen, so Convea. „Wir freuen uns, dass wir dem anstehenden Smart Meter Rollout damit ein technisches Sprungbrett anbieten können“, bilanziert Jochen Schneider, Geschäftsführer der Coneva GmbH.

Proof-of-Concept bietet Ansatz für neue Geschäftsmodelle hinter Netzanschlusspunkt

Der Smart Meter Rollout wird die Energiebranche über Jahre hinweg verändern. Intelligente Energienetze mit Echtzeit-Monitoring, die Optimierung dezentraler Anlagen (über verschiedene Sektoren) sowie die Möglichkeit einer zentralen Steuerung werden damit über die SMGW-Infrastruktur möglich. Der von SWM und Convea gezeigte Proof-of-Concept bietet einen weiteren Ansatz für die Ausgestaltung neuer Geschäftsmodelle hinter dem Netzanschlusspunkt.

„Durch die Möglichkeit, die SMGW-Infrastruktur nicht nur zum Auslesen von Stromzählern zu verwenden, sondern auch zur Steuerung und Optimierung von Erzeugern und Verbrauchern wird das Smart Grid zur Realität“, so die Einschätzung von Barnabas Kittlaus, Leiter Marktnahe Dienstleistungen der SWM.

Quelle: IWR Online

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