27.06.2012, 08:14 Uhr

Deutschland und Libyen wollen beim Ausbau erneuerbarer Energien zusammenarbeiten

Berlin - Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler, ist mit dem libyschen Minister für Strom und Erneuerbare Energien, Dr. Awad Ibrahim Al Baraasi, zu einem bilateralen Gespräch zusammen getroffen. Dabei ging es vor allem um die Lage auf den internationalen Energiemärkten und bilaterale Kooperationspotentiale bei erneuerbaren Energien. Rösler: "Die Bundesregierung begrüßt die Ziele Libyens zum Ausbau erneuerbarer Energien. Das Land kann in diesem Bereich von der hohen technologischen Erfahrung deutscher Unternehmen profitieren. Künftig könnte Libyen auch für die Realisierung des DESERTEC-Vorhabens relevant werden - die geographischen Voraussetzungen für die Entwicklung der Solarenergie sind sehr gut. Libyen ist zudem ein wichtiger Partner Deutschlands für die Versorgung mit Erdöl. Es ist erfreulich, dass die Produktion in Libyen nach dem Bürgerkrieg so schnell wieder aufgenommen wurde und fast schon wieder das Vorbürgerkriegsniveau erreicht hat."

Libyen bislang vor allem Öllieferant

Der Anteil erneuerbarer Energien in Libyen ist nach Angaben des BMWi bislang sehr gering und beschränkt sich hauptsächlich auf die Nutzung von Biomasse. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Strommarkt auf bis zu 30 Prozent steigen. Die geographischen Bedingungen des Landes für den Ausbau von Sonnen- und Windenergie gelten demnach als sehr gut. Libyen ist aber derzeit vor allem ein wichtiger Öllieferant. Im Jahr 2010 bezog Deutschland laut BMWi-Angaben rd. 7,3 Mio. t Rohöl aus Libyen, das waren rd. 7,8 Prozent der Gesamtöleinfuhren. Seit Januar 2012 bezog Deutschland ca. 2,7 Mio. t Rohölimporte aus Libyen. Das Land sei damit aktuell viert-wichtigster Lieferant für Deutschland (nach Russland, Großbritannien und Norwegen).

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