20.09.2016, 11:40 Uhr

Dobrindt fördert Züge mit Brennstoffzelle und Batterie

Berlin - Auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken setzt die Deutsche Bundesbahn bisher vor allem wenig umweltfreundliche Dieselloks ein. Das soll sich in Zukunft ändern.

Das Schienennetz in Deutschland ist bisher nur zu 60 Prozent elektrifiziert. Das Verkehrsministerium plant für die nicht-elektrifizierten Strecken nun den Einsatz umweltfreundlicher Triebzüge. Das Bundesland Niedersachsen nimmt hier eine Führungsrolle ein.

Triebzug mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt - erste Züge rollen durch Niedersachsen

Auf der InnoTrans 2016 enthüllt Minister Dobrindt den weltweit ersten Triebzug mit Brennstoffzellenantrieb. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat die Entwicklung des Fahrzeugs durch die Firma Alstom in Salzgitter (Niedersachsen) - made in Germany - mit knapp 8 Millionen Euro im Rahmen des "Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff und Brennstoffzelle" gefördert. Das Fahrzeug soll ab 2018 im Nahverkehr eingesetzt werden. Der Schienenverkehr wird durch Einsatz von Brennstoffzellenzügen sauberer und leiser.

„Insbesondere auf Nebenstrecken, an denen Oberleitungen unwirtschaftlich oder noch nicht vorhanden sind, fahren bislang Züge mit Dieseltriebwagen. Mit unseren Investitionen bringen wir hier umweltfreundliche Antriebe aufs Gleis: emissionsfrei, energieeffizient, kostengünstig - eine echte Alternative zum Diesel. Mit dem Einsatz der Brennstoffzellen- und Batterietechnologie auf der Schiene beginnt ein neues Zeitalter für nichtelektrifizierte Strecken“, erläutert Minister Dobrindt.

Die ersten Brennstoffzellen-Züge sollen im niedersächsischen Schienenverkehr der Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) eingesetzt werden. Die evb, deren Mehrheitseigner das Land Niedersachsen ist, bedient vor allem die Strecken Cuxhaven - Bremerhaven bzw. Buxtehude - Bremerhaven.

Absichtserklärung: Elektrozug im Realverkehr erproben

Neben der Vorstellung des Triebwagens hat Verkehrsminister Dobrindt auf der InnoTrans 2016 auch eine Absichtserklärung an das Unternehmen Bombardier für das Projekt BEMU überreichen. Gefördert wird die Erprobung eines mit Traktionsbatterien ausgestatteten Elektrotriebzugs im Realverkehr auf nicht- oder teilelektrifizierten Strecken. Das BMVI fördert diese innovative Entwicklung mit rund 4 Millionen Euro im Rahmen der "Förderrichtlinie Elektromobilität".

Quelle: IWR Online

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