04.09.2014, 15:26 Uhr

EEG-Konto mit Milliarden-Polster: Überschüsse steigen im August

Münster - Die Milliarden-Überschüsse auf dem Konto nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind im August 2014 wieder gestiegen. Dabei kann die EEG-Novelle noch gar nicht greifen. Aber schon jetzt steigen die Aussichten auf eine Senkung der EEG-Umlage im nächsten Jahr.

Nach den zwei Sommermonaten Juni und Juli mit per saldo monatlichen Mittelabflüssen, sind die Milliarden-Überschüsse auf dem EEG-Umlagekonto schon im August wieder angewachsen. Die Überschüsse auf dem EEG-Umlagekonto belaufen sich Ende August 2014 auf 1,5 Mrd. Euro (Vormonat Juli: 1,06 Mrd. Euro). Die weiteren Aussichten auf noch weiter steigende Milliarden-Überschüsse bis zum Jahresende und ein Sinken der EEG Ökostrom-Umlage im Jahr 2015 sind gut. Und das, obwohl die von den Stromverbrauchern mitzutragende Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage im Jahr 2014 gegenüber 2013 noch einmal um 1 Milliarde auf über 5 Milliarden Euro gestiegen ist.

EEG-Umlagekonto im August: Monatsüberschuss trotz niedriger Vermarktungserlöse

Im August 2014 wurden Einnahmen aus Zahlungen der EEG-Umlage in Höhe von 1,74 Mrd. Euro (Juni: 1,75 Mrd. Euro) erzielt. Ursache für die geringeren Einnahmen ist ein Rückgang der Stromnachfrage im Sommer. Dagegen fielen die Einnahmen aus der Vermarktung des regenerativen EEG-Stroms an der Strombörse von 180 Mio. Euro im Juli auf nur noch rd. 123,8 Mio. Euro im August 2014. Grund sind vor allem die niedrigen Strompreise an der Börse. Der durchschnittliche Preis für deutschen Grundlaststrom am Spotmarkt sank im August auf 2,79 Cent je Kilowattstunde (kWh) und notierte damit deutlich unter der 3-Cent-Grenze. Über die niedrigen Einkaufs-Strompreise an der Börse freuen sich die Industrie und Großabnehmer, allerdings steigt die EEG-Umlage umso höher, je niedriger die Börsen-Strompreise sind.

Auf der Ausgabenseite sanken die Vergütungszahlungen an die Betreiber regenerativer Anlagen im August gegenüber dem Vormonat auf 1,43 Mrd. Euro (Juli: 1,7 Mrd. Euro).

Zahlreiche Kostenpositionen belasten weiterhin das EEG-Konto

Der Monatsüberschuss im August 2014 in Höhe von 443 Mio. Euro (Juli: - 515 Mio. Euro) ist auch auf eine niedrige Photovoltaik-Stromproduktion und eine höhere Windstromerzeugung zurückzuführen. Gleichwohl belasten viele weitere Kostenpositionen das EEG-Konto, die nichts mit den Vergütungszahlungen zu tun haben. Allein die Kosten für den "untergägigen Ausgleich" und Kosten "aus Abrechnung EEG-BK" schlagen im August mit 14 Mio. Euro zu Buche.

Über das EEG-Umlagekonto

Die EEG-Umlage für den Ökostrom ist keine Förderung oder Subventionierung aus Staats- bzw. Steuermitteln, wie so häufig in den Medien zu lesen ist. Der Staat legt beim EEG, wie im Fall des Mindestlohns die Lohnuntergrenze, nur die Mindestpreise für den Strom aus erneuerbaren Energien fest.

Einnahmen auf dem EEG-Umlagekonto enstehen nicht nur durch die Zahlung der EEG-Umlage der Stromverbraucher, sondern auch durch den Verkauf des EEG-Stromas an der Börse sowie aus Zinseinnahmen für Guthaben. Ausgaben fallen für die Zahlungen an die Betreiber regenerativer Anlagen und viele weitere Kostenblöcke (Börsenzulassung, Kosten für IT, Zinszahlungen, usw.) Das EEG-Umlagekonto wird von den Netzbetreibern geführt.

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