13.05.2014, 15:19 Uhr

EEG-Konto: Überschuss steigt auf 1,7 Milliarden Euro

Münster – In den ersten vier Monaten des Jahres 2014 wurden in Deutschland rund 30 Milliarden Kilowattstunden Strom alleine aus Wind- und Solarenergie gewonnen. Obwohl die Vergütung für diese immer größer werdende Strommenge nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erfolgt, hat sich das Plus auf dem EEG-Umlagekonto in 2014 immer weiter auf inzwischen knapp 1,7 Milliarden Euro erhöht.

Monat für Monat ist der Gesamtüberschuss im EEG-Umlagekonto 2014 angewachsen. Inzwischen steht ein Plus in Höhe von 1,65 Mrd. Euro zu Buche (Ende März 2014: 1,55 Mrd. Euro). Das Monatsplus im April 2014 beträgt dabei rund 103 Mio. Euro.

Mehr Wind- und Solarstrom bei steigenden Überschüssen auf dem EEG-Konto

Von Januar bis April 2014 haben die Windenergieanlagen in Deutschland lt. Strombörse EEX rund 20,5 Milliarden Kilowattstunden(kWh) und die Solaranlagen etwa 9,2 Mrd. kWh erzeugt. Die Summe von 29,7 Mrd. kWh bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von rund 31 Prozent (Jan. bis Apr. 2013: 22,7 Mrd. kWh). Trotz der steigenden Wind- und Solarstromerzeugung auf EEG-Basis, hat der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto immer weiter zugenommen. Allerdings mit nachlassender Dynamik: Auf Monatssicht haben die Einnahmen nach dem EEG im April die Ausgaben noch um 103 Mio. Euro übertroffen. Dieses Monatsplus betrug im März noch 372 Mio. und Euro und im Februar sogar 944 Mio. Euro.

Diese Entwicklung im Jahresverlauf ist typisch: In den Wintermonaten werden Überschüsse im Rahmen des EEG-Umlagekontos erzielt, während in den Sommermonaten die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Dies liegt insbesondere an der höheren Solarstrommenge, die in den sonnenreichen Monaten erzeugt und vergütet wird. Da die Vergütungstarife für Solarstrom in der Regel über den Tarifen z.B. für Onshore-Windstrom liegen, wird das EEG-Umlagekonto dann stärker belastet. Seit 2014 beträgt die EEG-Umlage 6,24 Cent je kWh. Im Jahr 2013 waren es noch 5,28 Cent je kWh. Diese Anhebung sorgt insbesondere für die höheren Einnahmen im Konto.

Industrierabatte werden nicht abgebaut

Zu zahlen ist die EEG-Umlage allerdings in erster Linie von privaten sowie den kleineren gewerblichen Kunden. Bei ihnen wird die EEG-Umlage einfach auf den Strompreis draufgepackt. Die stromintensive Industrie hingegen soll im internationalen Wettbewerb geschützt werden und wird daher bei der Zahlung der EEG-Umlage außen vor gelassen. Das immer weiter gestiegene Ausmaß dieser Ausnahmeregelungen hatte zuletzt Kritik von vielen Seiten hervorgerufen und die EU-Kommission hat deswegen ein Beihilfeverfahren gegen Deutschland angestrengt. Doch nach den aktuellen EEG-Reformplänen wird sich der Umfang der Industrierabatte kaum verändern.

Niedrige Börsenstrompreise verhindern höhere EEG-Einnahmen

Eine weitere Möglichkeit, höhere Einnahmen auf dem EEG-Konto zu erzielen, liegt in der Vermarktung an der Strombörse. Dort wird der EEG-Strom zwangsweise und zudem als Graustrom ohne erneuerbare Eigenschaft veräußert. Da die Strompreise an der Börse aber seit Jahren in den Keller fallen, sinken auch die Einnahmen aus dem Verkauf des EEG-Stroms. Diese Einnahmen lagen im Monat April bei 170 Mio. Euro. Das ist zwar deutlich mehr als noch im Vormonat März (146 Mio. Euro), doch im Vergleich zu den Einnahmen, die durch die Zahlung der EEG-Umlage (2,06 Mrd. Euro) erzielt werden, nur ein verhältnismäßig geringer Beitrag. Immerhin würden die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms alleine für Wind- und Solarstrom im April um rund 300 Mio. Euro höher ausfallen, wenn der Börsen-Strompreis um einen Cent über dem jetzigen Niveau von rd. 3 Cent pro Kilowattstunde liegt.

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Steigende Milliarden-Überschüsse auf dem EEG-Umlagekonto


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