09.04.2008, 09:32 Uhr

Energie heute: Merkel stärkt Gabriel beim Biosprit den Rücken - Russland will ersten Windpark bauen

Münster - Auf einer Kabinetts-Sitzung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Position von Umweltminister Sigmar Gabriel zum Thema Biokraftstoffe gestärkt. Für Gabriel gab es offene Fragen bei der gemeinsamen Sprachregelung der Bundesregierung zur Rücknahme der Beimischungsverordnung. Das geht aus einem Bericht der FAZ hervor. In der Kabinetts-Sitzung sagte Gabriel, er habe den Eindruck, es gebe im Kabinett unterschiedliche Meinungen zu Beimischungsquoten und klimapolitischen Zielen, heißt es dort. Am vergangenen Freitag hatte er im Zuge der Rücknahme der Biosprit-Verordnung die Meinung vertreten, dass sich einige Minister und Ministerinnen von ihren früheren Aussagen zur Biokraftstoff-Beimischung nun distanzieren würden. Wirtschaftsminister Glos hatte sich am Montag noch gegen Gabriels Vorwurf gewehrt, er habe als Vertreter der CSU-Agrarlobby für noch höhere Biokraftstoffquoten geworben.
Frau Merkel stellte auf der Sitzung nun folgende Punkte fest: Die Beimischungsverordnung werde nicht in Kraft gesetzt, weil zu viele Autos den Kraftstoffmix nicht vertragen können. An der Klimaschutz-Strategie ändere das nichts. Damit bestätigte Merkel die Aussagen des Umwelministers. Zuletzt hat sie dem Artikel zufolge Gabriel auch in einem weiteren Punkt in Schutz genommen: Die Beimischungsquoten - aufgrund derer die Verordnung jetzt nicht in Kraft gesetzt wurde - seien während des Beratungsverfahrens nicht vom Umweltminister, sondern aus den Reihen des Bundestages angehoben worden. Die Nutzung von Biomasse zur Gewinnung von Treibstoff sei unzweifelhaft Strategie der ganzen Bundesregierung, so Merkel weiter.
Russland will ersten Windpark bauen
In Russland entsteht mit EU-Hilfe der erste eigene Windpark des Landes. Medienberichten zufolge soll der Windpark mit einer Leistung von bis zu 200 MW auf der nordrussischen Kola-Insel entstehen. Bereits vor einigen Wochen war es zu ersten Gesprächen zwischen dem örtlichen Governeur und dem niederländischen Projektentwickler Windlife Energy sowie Ecofys gekommen. Die Investitionen in Höhe von 250 Mio. Euro werden von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mitfinanziert.
RWE Dea will Gasförderung verdreifachen
In den nächsten fünf Jahren will der Energiekonzern RWE Dea seine Erschließungsaktivitäten verdoppeln. Einem Artikel der Börsenzeitung zufolge würden dafür rd. 1 Mrd. Euro pro Jahr investiert. Während die Gasförderung verdreifacht wird, soll die Ölförderung auf dem derzeitigen Niveau belassen werden. Das Wachstum soll sich vor allem im Ausland konzentrieren. „Die Gasförderung der RWE Dea hat sich positiv entwickelt und stieg auf 3,21 Milliarden Kubikmeter“, erläuterte Finanzvorstand Lutz-Michael Liebau die Fokussierung auf das Gasgeschäft. Damit lag die Erdgasförderung um acht Prozent über dem Vorjahr. „Die Ölproduktion in Höhe von 2,75 Mio. Kubikmeter ist hingegen im Vorjahresvergleich um 28 Prozent zurückgegangen“, so Liebau.
Weitere Infos und Meldungen zum Thema Medien
Energie heute: Deutsche Umwelthilfe glaubt nicht an Stromlücke - Italien: Baubeginn für erstes Wasserstoff-Kraftwerk
Biodiesel-Produktionskapazitäten in Deutschland
IWR-Pressedienst: Original Pressemeldungen aus der regenerativen Energiewirtschaft
Branchenportal der Regenerativen Energiewirtschaft
Stellenangebot: VOSS GmbH sucht Mitarbeiter:in Kaufmännische Betriebsführung (m/w/d)
Weitere Infos und Firmen auf speicherbranche.de


Quelle: iwr/stromtarife/09.04.08/