26.11.2021, 16:24 Uhr

Eon kündigt bis 2026 Milliarden-Investitionen für Netzausbau an


© Eon

Düsseldorf - Eon will seine Geschäftsfelder Netze und bis 2026 deutlich ausbauen. Der neue Eon Vorstandsvorsitzende Leonhard Birnbaum sieht die Energiewirtschaft durch die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften vor einer Schlüsseldekade des Wachstums.

Der Energiekonzern Eon hat angekündigt, in den nächsten Jahren Milliarden zu investieren, um das Wachstum und die Digitalisierung seiner Geschäftsaktivitäten zur beschleunigen. Insgesamt will der Energiekonzern bis 2026 rund 27 Milliarden Euro (Mrd. Euro) in sein Kerngeschäft investieren, den Großteil davon in den Ausbau der Energienetze. Mit rund 50 Millionen Kunden in Europa und dem größten Verteilnetz des Kontinents sieht Eon Vorstand Birnbaum den Konzern hervorragend positioniert, um die Chancen, die sich durch die Energiewende bieten, zu nutzen.

EBITDA im Kerngeschäft steigt jährlich um 4 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro in 2026

Eon will das Tempo bei Wachstum und Digitalisierung deutlich erhöhen und hat dazu jetzt eine Wachstumsstrategie bis 2026 vorgestellt. Der Energiekonzern plant sowohl kontinuierliche Steigerungen beim operativen Ergebnis als auch bei der Dividende, die stärker ausfallen sollen als bisher geplant. Dabei erweitert Eon erstmals den Prognosezeitraum von drei auf fünf Jahre.

Das EBITDA im Kerngeschäft (ohne auslaufende Kernenergie) will Eon pro Jahr um rund 4 Prozent auf rund 7,8 Mrd. Euro im Jahr 2026 steigern. Um die Basis für dieses Wachstum zu legen, wird Eon bis 2026 insgesamt rund 27 Mrd. Euro investieren. Davon gehen rund 22 Mrd. Euro in den Ausbau der Energienetze und 5 Milliarden in den Ausbau der Geschäfte mit Kundenlösungen. Außerdem will Eon seine Dividende bis 2026 um bis zu 5 Prozent und sein Ergebnis je Aktie um 8 bis 10 Prozent pro Jahr steigern. Für 2021 schlägt der Konzern eine Dividende in Höhe von 49 Cent je Aktie vor.

Hohe Investitionen in Stromverteilnetze als Basis für grüne Energiewende

Der Konzern plant, bis 2026 die Investitionen in die Energienetze kräftig um jährlich rund 1 Mrd. Euro zu erhöhen. Eon geht davon aus, dass der Ergebnisbeitrag der Netze durch die jetzt beschlossene Investitionsoffensive bis 2026 pro Jahr um 3 bis 4 Prozent wachsen wird.

„Ohne unsere Infrastruktur gibt es keine Energiewende. Allein in den nächsten fünf Jahren werden wir zusätzliche 35 bis 40 Gigawatt Erneuerbare an unsere Netze anschließen“, so der im E.ON-Vorstand für Energienetze Verantwortliche Thomas König über den Stellenwert des Netzausbaus. Hinzu komme der Ausbau für Millionen Wärmepumpen, Batteriespeicher und die Elektromobilität, so König weiter.

Ausbau des Geschäftsfeldes Kundenlösungen

Bei Kundenlösungen beobachtet Eon eine stark wachsende Nachfrage auf allen Kundenebenen für Dekarbonisierungs-Lösungen. Eon plant, die Erträge im Energievertriebsgeschäft bis 2026 um 3 bis 6 Prozent pro Jahr zu steigern. Darüber hinaus setzt Eon auch auf Angebote für nachhaltiges Wohnen, Leben und Arbeiten.

Im Bereich Mobilität forciert Eon den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Bis 2026 sollen rund 5.000 neue Schnellladepunkte gebaut werden. Zusätzliches Wachstumspotenzial sieht Eon im Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Das Engagement in diesem Feld soll deutlich ausgeweitet werden. Eon setzt hierbei auf europäische Projekt-Partnerschaften. Über das bestehende Gasverteilnetz insbesondere der industrielle Mittelstand Zugang zu Wasserstoff erhalten.

Digitalisierung als Schlüssel für Energiewende

Die Wachstumsstrategie setzt auf eine durchgehende Digitalisierung aller Eon Aktivitäten. Dabei sollen alle Prozesse im Unternehmen optimiert und digitalisiert werden und eine konzernweite Technologieplattform entwickelt werden. Die digitalen Plattformen verbessern den gesamten operativen Betrieb und reduzieren die Kosten und den CO2-Ausstoß, so der Konzern. Eon will die digitalen Lösungen auch Dritten anbieten.

Quelle: IWR Online

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