First Solar eröffnet 3,5 GW-Produktionsstätte in Louisiana: KI-gestützte Solarproduktion und über 800 Jobs

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Tempe (USA) - First Solar hat in Iberia Parish, Louisiana, ein neues, vollständig vertikal integriertes Produktionswerk im Gigawattmaßstab eröffnet. Die Anlage im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar soll die amerikanische Solarproduktion erheblich steigern und über 800 neue Arbeitsplätze schaffen.
In dem neuen Werk von First Solar werden seit Juli 2025 Module der Serie 7 aus US-Materialien gefertigt. First Solar ist daher unabhängig von chinesischen Lieferketten. Künstliche Intelligenz optimiert die Fertigung, während nach einer Wirtschaftsstudie das Bruttoinlandsprodukt in der Region im ersten vollen Betriebsjahr um 4,4 Prozent steigen könnte.
KI-gestützte Produktion für mehr Effizienz
Die neue Gigafertigung von First Solar erstreckt sich auf einer Fläche von über 220.000 Quadratmetern (rund 2,4 Mio. Quadratfuß). In dem Werk, das im Juli die Produktion aufgenommen hat, werden Module der Serie 7 aus US-Materialien (Glas und Stahl) gefertigt. First Solar ist damit unabhängig von chinesischen Lieferketten. Bei Vollauslastung beläuft sich die Kapazität des neuen Werkes auf eine Jahresproduktionsleistung von 3,5 GW.
In der neuen Produktionsstätte kommt an mehreren Stellen der Fertigung künstliche Intelligenz zum Einsatz. Mithilfe von Computer Vision und Deep Learning identifiziert das System automatisch Defekte in Solarmodulen, noch während sie die Produktionslinie durchlaufen. Techniker und Anlagenbediener greifen zudem auf KI-gestützte Werkzeuge zurück, die sie bei Betriebsanpassungen unterstützen und datenbasierte Entscheidungen erleichtern. Dadurch soll die Fertigung effizienter, präziser und konstanter werden.
Wirtschaftlicher Impuls für Louisiana
Die Anlage schafft 826 Arbeitsplätze in der Fertigung, die laut First Solar durchschnittlich mit 90.000 US-Dollar pro Jahr vergütet werden, was mehr als dem Dreifachen des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens in Iberia Parish entspricht. Nach einer Wirtschaftlichkeitsanalyse der University of Louisiana at Lafayette im Auftrag der Iberia Economic Development Authority wird das BIP der Region im ersten vollen Betriebsjahr voraussichtlich um 4,4 Prozent steigen.
Louisianas Gouverneur Jeff Landry betonte: „Die Investition von First Solar zeigt bereits Wirkung für Iberia Parish und die umliegende Region: Hunderte gut bezahlte Arbeitsplätze und neue Chancen für Arbeitnehmer und Unternehmen.“ First Solar plant zudem, bis Ende 2026 über 5.500 Mitarbeiter direkt in den USA zu beschäftigen und landesweit über 30.000 direkte, indirekte und induzierte Jobs bis 2027 zu schaffen.
Das Werk profitiert nach Angaben des Solarkonzerns von politischen Rahmenbedingungen wie dem „One Big Beautiful Bill Act“ und der Handelspolitik früherer Regierungen, die die Nachfrage nach in den USA produzierter Solartechnologie ankurbelt. Mit diesen Maßnahmen positioniert sich First Solar als führender US-Hersteller von Photovoltaikmodulen und als Motor für wirtschaftliches Wachstum in der Solarbranche.
First Solar setzt Expansionskurs fort
Das Werk in Louisiana gehört zum größten Produktions- und Forschungsstandort für Solartechnologie in der westlichen Hemisphäre. Mit drei Standorten in Ohio (zusammen rund 7 GW) und einem Standort in Alabama (3,5 GW) sowie der neuen Fertigung in Louisiana (3,5 GW) baut First Solar seine US-Präsenz weiter auf etwa 14 GW aus. Darüber hinaus hat First Solar im November den Bau einer weiteren US-Fertigung mit einer Leistung von 3,7 GW in South Carolina angekündigt, so dass die inländische Produktionskapazität 2027 knapp 18 Gigawatt erreichen könnte.
Neben den Standorten in den USA betreibt First Solar noch Fertigungen in Indien (rd. 3,3 GW), Malaysia (rd. 4,9 GW) und Vietnam (2,4 GW). Insgesamt liegt die Fertigungskapazität von First Solar in und außerhalb der USA damit derzeit zusammen bei rund 24 GW.
Die Aktie von First Solar notiert derzeit bei etwa 216,7 Euro. Gegenüber dem Kurs zum Jahreswechsel ist das ein Plus von etwa 25 Prozent.
Quelle: IWR Online
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