Fraunhofer IWES legt neuen Windenergie Report vor

Kassel – Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) erstellt bereits seit 1991 Jahr für Jahr den Windenergie Report Deutschland. Das Werk beleuchtet die neuesten technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Nun liegt der 112 Seiten starke Report für das Jahr 2014 vor, dabei steht vor allem die derzeit dynamische Marktentwicklung im Fokus.

Auch Dr. Kurt Rohrig vom Fraunhofer IWES ist beeindruckt von den Windenergie-Marktzahlen: "Die Windenergie ist auf dem Vormarsch. Weltweit wurde 2014 mit über 51 GW so viel Windleistung installiert wie nie zuvor. Bereits 3 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs werden aus Windenergie gedeckt. In Deutschland konnten 2014 nach dem Rekordzubau von 5.188 MW sogar 9,7 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus Windenergie bereitgestellt werden."

Onshore-Windenergie markiert 2014 neuen Rekord

In Deutschland wurden im Rekordjahr 2014 an Land so viele Windenergieanlagen errichtet, dass mit 4.665 MW Neuinstallation das bisherige Maximum aus dem Jahr 2002 um mehr als 45 Prozent übertroffen wurde, stellt der neue Report fest. Ende 2014 war hierzulande insgesamt eine Windenergie-Leistung von 38.215 MW installiert. Erstmals wurden in jedem Bundesland neue Anlagen zugebaut. Der größte absolute Leistungszuwachs erfolgte in Schleswig-Holstein mit 1.293 MW, gefolgt von Niedersachsen mit 600 MW. Der größte prozentuale Zubau erfolgte mit Bayern (+27 Prozent) im Süden Deutschlands.

In technischer Hinsicht übernehmen Onshore die Turbinen der 3 bis 4-MW-Klasse zunehmend Marktanteile. Die Anlagendimensionen sind im Schnitt auf Rotordurchmesser von 99 Meter und Nabenhöhen von 115 Metern gewachsen.

Offshore-Leistung gegenüber 2013 verdoppelt

Offshore wurden 141 Anlagen mit insgesamt 523 MW in den Windparks DanTysk, Meerwind Süd/Ost, Nordsee Ost und Riffgat (teilweise) in Betrieb genommen, so dass Ende 2014 insgesamt 1.044 MW in deutschen Gewässern installiert waren. Weitere 286 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1269 MW sind errichtet, waren aber Ende 2014 noch ohne Netzanschluss, teilt das Fraunhofer IWES mit. Weltweit seien insgesamt 2.693 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8.493 MW in 104 Offshore-Windparks ans Netz angeschlossen.

Für den Energieertrag in Deutschland bilanziert Kurt Rohrig: "Mit einer Gesamteinspeisung von 161 TWh deckten die erneuerbaren Energien über 27 Prozent des deutschen Strombedarfs und stellen somit erstmals mehr Energie bereit, als irgendein anderer Stromerzeuger. Die Windenergie trägt mit 9,7 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland erstmals ähnlich viel bei wie das Erdgas. Die Windenergie baut damit ihre Position als starke Säule der Energiewende in Deutschland weiter aus."

"Special Report" auch zum Thema Ausschreibungen

Der Windenergie Report Deutschland 2014 enthält seit 2011 auch "Special Reports", die einen Überblick über aktuelle Trends und Schwerpunkte geben sollen. Dieses Jahr greifen wissenschaftliche Autoren unter anderem die Themen "Kritische Rohstoffe beim Windenergieausbau", "Regelleistung durch Windenergieanlagen" oder "Auswirkungen des Ausschreibungsverfahrens" auf.