Führende Offshore-Häfen kooperieren für Europas Offshore-Windenergie-Ausbauziele
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Cuxhaven - Um den schnellen Ausbau der Offshore-Windenergie wie geplant umzusetzen, suchen die Betreiber der großen Offshore-Häfen nach neuen Ansätzen. Dabei setzen sie auf eine Verstärkung der Kooperation auf verschiedenen Ebenen.
Die europäischen und nationalen Ausbauziele für die Offshore-Windenergie stellen die Hafen-Betreiber in Europa vor große Herausforderungen, da die Hafenkapazitäten derzeit nicht ausreichen, um die geplanten Offshore-Windparks fristgerecht zu installieren. Bereits im Mai 2022 hatte die „Esbjerg Declaration“ die Zielvorgaben für die Offshore-Windenergie in Europa drastisch erhöht. Deutschland, Dänemark, Belgien und die Niederlande haben sich darin das gemeinsame Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 65 GW an Offshore-Windenergieleistung zu installieren.
Häfen sollen Vorreiterrolle bei Erreichung der Offshore-Ziele übernehmen
Obwohl sie normalerweise Konkurrenten sind, haben die Vertreter der sechs größten Offshore-Häfen Europas angesichts der ambitionierten Ziele zum Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa in der letzten Woche im dänischen Hafen von Esbjerg eine umfassende Kooperation beschlossen und eine Erklärung unterzeichnet. Ziel ist es, auf operativer und praktischer Ebene zusammenzuarbeiten und Kräfte zu bündeln, um den grünen Wandel zu beschleunigen und die ehrgeizigen Ziele für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa zu erreichen.
Die sechs Häfen, die diese Zusammenarbeit eingegangen sind, sind Port Oostende in Belgien, Groningen Seaports/Eemshaven in den Niederlanden, Niedersachsen Ports/Cuxhaven in Deutschland, Nantes-Saint Nazaire Port in Frankreich, Humber im Vereinigten Königreich und Port Esbjerg in Dänemark.
"Die Bedeutung der Häfen in Europa sollte nicht nur in Tonnen berechnet werden, sondern auch im Hinblick auf ihren Beitrag zum Einsatz und zur Versorgung mit Energie, insbesondere mit erneuerbaren Energien, bewertet werden. Ich freue mich sehr, dass diese sechs wichtigen Windenergiehäfen ihre Anstrengungen bündeln und bei der Erreichung der EU-Offshore-Ziele eine Vorreiterrolle spielen. Durch die Zusammenarbeit wird es leichter sein, dem festgestellten Gegenwind zu begegnen", so Isabelle Ryckbost, Generalsekretärin der European Sea Ports Organization (ESPO).
Gemeinsame Nutzung von digitaler Erfahrung und Platzangebot auf der Agenda
Den CEOs der sechs beteiligten Häfen zufolge soll mit dem Beschluss zur Kooperation auch ein Signal an den Markt gesendet werden, dass die Häfen bereit sind, alles zu tun, um den grünen Übergang mit Offshore-Windenergie zu beschleunigen. Als Europas führende Offshore-Häfen wollen sie zum Wissensaustausch und zu bewährten Verfahren beitragen und gleichzeitig die Wettbewerbsvorschriften einhalten.
Quelle: IWR Online
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