Geothermie-Zentrum Bochum stellt eigene Erdwärme-Anlage fertig
Bochum – Die Erdwärmeanlage am Internationalen Geothermiezentrum (GZB) an der Hochschule Bochum ist fertig. Das neue Institutsgebäude des GZB, die verschiedenen Labore und Forschungsinfrastrukturen können nun dauerhaft mit Wärme aus dem Untergrund versorgt werden. In Verbindung mit einer Wärmepumpe entsteht nach Angaben des GZB nicht nur eine zuverlässige und mit erneuerbarer Energie versorgte Heizung, man hat auch die Möglichkeit, die Bürogebäude zu klimatisieren. Die Erstellung der Bohrungen und den Einbau der Sonden hat die Hochschule mit ihrem Team selbst durchgeführt. Bewährt habe sich dabei die hochschuleigene High-Tech-Bohranlage "Bo.Rex", die zukünftig vor allem Forschungs- und Ausbildungszwecken dienen soll.
Innovative Bohranordnung wird getestet
"Geostar" ist der Name des innovativen Bohr-Systems der Bochumer Forscher. Um einen zentralen Ansatzpunkt werden die Bohrungen kreisförmig und leicht radial abgeteuft. Im Gegensatz zur herkömmlichen Sondenanordnung, die eher einem Schachbrett gleicht, verspricht man sich eine Option für mitwachsende Anlagen z.B. für Neubaugebiete zu entwickeln. Zum Einsatz kamen 200 m lange Doppel-U-Sonden aus hochdruckvernetztem Polyethylen der Firma Rehau, die den Aufbau des Zentrums in Bochum auch mit Ihrer Wärmepumpentechnologie unterstützt. Wie sich die Anordnung der Sonden jetzt auf die Heizleistung auswirkt, können die Mitarbeiter der Hochschule Bochum nun genau verfolgen und auswerten.
Geothermischer Weltverband mit Sitz am GZB
Das GZB, gegründet 2006, ist eine Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und der Wirtschaft. Neben verschiedenen universitären Trägern aus Deutschland kommen assoziierte Unis aus dem Ausland hinzu. Zudem sind weitere Institutionen wie z.B. die EnergieAgentur NRW oder die Bezirksregierung Arnsberg sowie zahlreiche Firmen der Geothermiebranche aktive Partner des GZB. Das GZB ist seit 2011 auch Sitz des geothermischen Weltverbandes International Geothermal Association (IGA) mit über 5.000 Mitgliedern aus fast 70 Ländern.
© IWR, 2013