11.08.2014, 17:03 Uhr

Geschäftsklima-Index: Branchenstimmung in der Regenerativen Energiewirtschaft bleibt eisig

Münster – Das Geschäftsklima in der Branche der erneuerbaren Energien in Deutschland verharrt weiter im Keller. Der Geschäftsklima-Index für die Regenerative Energiewirtschaft steht im Juli bei 81,3 Punkten und legt damit gegenüber dem Vormonat nur minimal zu (Juni: 81,0 Punkte).

Seit Februar, als bei 77,4 Punkten ein neues Allzeittief markiert worden war, ist die Branchen-Stimmung anhaltend schlecht. Auch der Export verliert seine Rolle als Hoffnungsträger für bessere Zeiten zusehends. Zudem gehen immer mehr Unternehmen davon aus, in naher Zukunft Personal abbauen zu müssen.

Politische Aussichten alles andere als rosig

Der Juli war der letzte Monat, in dem noch das alte EEG Gültigkeit besaß, seit dem 01.- August 2014 ist nun das EEG 2.0 in Kraft. Aber als ob die Auswirkungen für die Branche nicht schon genug auf die Stimmung drücken, zeichnet sich bereits die nächste Novelle ab: Das Bundeswirtschaftsministerium strebt für das Jahr 2016 die nächste Gesetzesänderung hin zum EEG 3.0 an. Die Leitlinien dafür werden von der EU im Rahmen der neuen Umwelt- und Energiebeihilfeleitlinien (2014/C 200(01) bereits gesteckt. Demnach sind ab 2017 bei regenerativen Anlagen ab 1 MW Leistung Ausschreibungen vorgesehen, für die Windenergie gilt eine Grenze von 6 MW. Zudem greift bei Anlagen über 500 kW die Direktvermarktung. Die Bundesregierung will noch in diesem Jahr mit den Vorbereitungen für diese Reform beginnen, Pilotausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen sind bereits absehbar.

Das bislang so erfolgreiche Modell des EEG wird damit sukzessive umgebaut, für die Unternehmen der Branche bedeutet dies entsprechend wachsende Unsicherheit in Bezug auf die Zukunftsplanung. Insbesondere die Auswirkungen eines Wechsels des Vergütungsmodells sind derzeit noch nicht absehbar.

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