30.10.2017, 17:23 Uhr

Globale CO2-Konzentration steigt scheinbar unaufhaltsam

Diagramm WMO CO2-Konzentration
© WMO

Genf – Die UN-Organisation für Meteorologie hat eine Woche vor dem Beginn der in Bonn stattfindenden Weltklimakonferenz (06.-17.11.2017) eine alarmierende Nachricht veröffentlicht: Die Konzentration des Treibhausgases CO2 in der Erdatmosphäre hat im Jahr 2016 so schnell zugenommen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Obwohl die globalen CO2-Emissionen seit einigen Jahren stagnieren, steigt die Konzentration des klimaschädlichen Gases so schnell wie seit 70 Jahren nicht mehr. Das berichtet die World Meteorological Organization (WMO) mit Sitz in Genf.

Globale CO2-Konzentration steigt über 403 ppm

Die weltweite CO2-Kontentration hat laut WMO im Jahr 2016 einen Wert von 403,3 ppm (parts per million = Teile pro einer Million Teile) erreicht. Im Jahr 2015 war mit 400,00 ppm erstmals die 400er-Marke erreicht worden. Als Grund für die weitere schnell Zunahme nennt das WMO die Kombination aus menschlichen Aktivitäten und einem starken El-Niño-Effekt. Die CO2-Konzentration liege nun 145 Prozent über dem vorindustriellen Niveau (vor 1750). WMO-Generalsektretär Petteri Taalas warnte vor gefährlichen Temperatur-Anstiegen, die sich einstellen könnten, wenn nicht schnelle Reduktionen bei der Emission von CO2 und anderen Klimagasen erfolgen. Die Maßnahmen und Emissionsminderungen müssten über die Ziele des Pariser Klimaabkommens hinausgehen, so der Finne.

Energieeffizienz-Initiative fordert Taten von Jamaika-Verhandlungspartnern

Einige erste Reaktionen zu dieser Nachricht kommen per Twitter: Sven Giegold, Sprecher der Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen im Europaparlament, kommentierte: „Wer jetzt noch die Klimaziele infrage stellt, hat den Schuss nicht gehört!“

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (Deneff) weist auf die Nachricht mit einem Verweis auf die aktuellen Sondierungsgespräche für ein Jaimaika-Regierungsbündnis für Deutschland hin. Die Energieeffizienz-Initiative mit über 100 Unternehmen wie z.B. Bosch, Eon oder Siemens fordert „Taten statt Warten“ und spricht die Spitzenpolitiker PeterAltmaier (CDU), Christian Lindner (FDP) sowie Robert Habeck (Grüne) via Twitter direkt an.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2017